Handel, | 17.06.2020

Gefährliche Pestizide von Bayer und BASF im Globalen Süden

Eine neue Studie dokumentiert Auswirkungen der Doppelstandards in der Pestizidvermarktung auf Betroffene in Brasilien und Südafrika

Die deutschen Agrarchemieriesen Bayer und BASF vermarkten im globalen Süden zahlreiche Pestizidwirkstoffe, die in der EU keine Genehmigung haben. Ein Viertel dieser in der EU nicht genehmigten Pestizidwirkstoffe, die beide Konzerne in Brasilien und Südafrika über die eigene Marke vertreiben, sind sogar aufgrund von Umwelt- und Gesundheitsrisiken explizit verboten. Dieses globale Geschäft mit Doppelstandards hat weitreichende Folgen für indigene Gruppen in Brasilien und LandarbeiterInnen auf Zitrusplantagen in Südafrika. Das zeigt eine neue Studie, die Inkota, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und Misereor gemeinsam mit Partnerorganisationen in Südafrika und Brasilien Ende April veröffentlicht haben.

Öffentliche Finanzen, | 17.06.2020

Zu Grunde privatisiert

Das Gesundheitssystem in Deutschland vor COVID-19

Das Coronavirus und die von ihm verursachte Krankheit COVID-19 trafen im kapitalistischen Westen auf kranke Gesundheitssysteme. Obwohl eine solche Pandemie in den letzten Jahrzehnten immer wieder auftauchte und vor weiteren gewarnt wurde, fehlte es jetzt am Einfachsten und Billigsten: Atemmasken, Schutzkleidung und Test-Kits, sogar für ÄrztInnen und Pflegende. Das sowie diverse weitere Fehler im deutschen und anderen Gesundheitssystemen sind zurückzuführen auf profitorientierte Privatisierungen nach dem Zusammenbruch der Systemalternative.

Handel, | 22.04.2020

Die WTO in Krisenzeiten

Chancen für die sozial-ökologische Transformation der Handelspolitik?

Das Coronavirus versetzt im Moment nicht nur die Börsen in Panik und lässt Selbstständige um ihre Existenzen bangen. Auch der Welthandel ist stark eingebrochen und ganze Lieferketten kommen zum Erliegen. Gleichzeitig legen Regierungen rund um den Globus Milliardenprogramme zur Rettung der Wirtschaft auf. Diese Krise hat die Welthandelsorganisation (WTO) sehr früh nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch beeinflusst: Bereits Mitte März hat die WTO entschieden, aufgrund der Corona-Pandemie ihre nächste Ministerkonferenz frühzeitig abzusagen. Die 12. Ministerkonferenz der WTO sollte eigentlich im Juni 2020 in Nursultan, der Hauptstadt Kasachstans, abgehalten werden. Noch ist unklar, wann und unter welchen Umständen das höchste Entscheidungsgremium der WTO das nächste Mal zusammenkommen wird. Aber kann diese Krise auch eine Chance darstellen?

Querschnittsaufgaben, | 22.04.2020

Follow the Plastic Money!

Wer profitiert von der Verschmutzung der Meere?

Müll in den Meeren, Überfischung, Verlust von Biodiversität, Versauerung – das sind Bedrohungen, denen unsere Meere und Ozeane seit Jahrzehnten in steigender Intensität ausgesetzt sind. Wir haben keine Erkenntnislücke in Bezug auf die Probleme. Auch sind diese im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen. Ziele und Pläne für alle Ebenen und Themen existieren weitestgehend. So gut wie alle sind mit konkreten Maßnahmen, teilweise sogar rechtsverbindlichen Instrumenten ausgerüstet. Und doch geht die Zerstörung der Meere weiter. Warum eigentlich?

Private Finanzierung, Handel, | 17.12.2019

Wachstum, Handel, Nachhaltigkeit?

Die chemische Industrie in Deutschland steht vor einer Reihe
gewaltiger Herausforderungen

Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist nach Autoindustrie und Maschinenbau der drittgrößte Sektor des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung genießt die Branche vor allem in Form ihrer größten Akteure öffentliche Wahrnehmung, von Bayer-Monsanto bis BASF. Anders als aber beispielsweise über die Automobilindustrie wird hierzulande in der breiteren Öffentlichkeit kaum über die wirtschaftliche Zukunft der Branche diskutiert. Dabei steht sie vor ähnlich großen Herausforderungen und Aufgaben. Wie kann eine klimaneutrale chemische Industrie aussehen? Wie können die Risiken und Belastungen gemanagt werden, die von den Produkten und Verfahren der Branche ausgehen

Allgemein, | 15.09.2019

Billionen für die Verwirklichung der Agenda 2030

Von der „Transformation unserer Welt“ zum Anlagemodell?

Die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) ist eine Mammutaufgabe. Diese Wahrnehmung wird unterstützt von Schätzungen, die davon ausgehen, dass zu ihrer Verwirklichung nicht mehr nur viele Milliarden, sondern Billionen von US-Dollar zusätzlich benötigt werden. Diese Aussicht hat dazu geführt, dass Regierungen allein nicht mehr dazu in der Lage gesehen werden, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu realisieren. Doch während die Finanz- und Privatwirtschaft bereitwillig Mittel zu lukrativen Investitionen beischießt, wird aus dem Blick verloren, dass zur Umsetzung einer Nachhaltigkeitsagenda mehr nötig sein wird, als das Auftreiben neuer und zusätzlicher Finanzmittel. Zumal einige der diskutierten Instrumente nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen sind.

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