Ein neuer Stand der Kreditvergabe: Chinesische Kredite an Afrika
Eine neue Aktualisierung der vom Global Development Policy Center der Boston University verwalteten Datenbank für chinesische Kredite an Afrika (CLA) schätzt, dass 39 chinesische Kreditgeber zwischen 2000 und 2022 1.243 Kredite in Höhe von 170,08 Milliarden US-Dollar an 49 afrikanische Regierungen und sieben regionale Institutionen vergeben haben.
Oyintarelado Moses, Jyhjong Hwang, Lucas Engel, Victoria Yvonne Bien-Aimé
Chinesische Kredite häufig nicht im wirtschaftlichen Interesse afrikanischer Staaten
Eine DIW-Studie untersucht chinesische und westliche Kredite an afrikanische Staaten. Chinesische Kredite sind relativ teuer und gehen oft an rohstoffreiche Länder mit weniger demokratischen Strukturen. Westliche Kredite sind für wirtschaftliche Entwicklung der Länder günstiger, aber wegen Auflagen weniger attraktiv.
Lorenz Meister, Lukas Menkhoff, Annika Westen
Neue Seidenstraße: China muss immer häufiger seine Schuldner retten
Immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer, die von China für den Bau von Infrastruktur im Rahmen der Neuen Seidenstraße Kredite aufgenommen haben, können diese nicht mehr planmäßig bedienen. In der Folge hat Peking die Vergabe von Rettungskrediten in den letzten Jahren drastisch ausgeweitet. Eine Analyse von Forscherinnen und Forschern von AidData, der Harvard Kennedy School, dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und der Weltbank macht die Dimension nun erstmals öffentlich.
Sebastian Horn, Bradley C. Parks, Carmen M. Reinhart, Christoph Trebesch
Datenbank zu Chinas Entwicklungsfinanzierung in Übersee
Von 2008 bis 2021 haben die beiden wichtigsten chinesischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (DFI) fast eine halbe Billion Dollar an Entwicklungsfinanzierung für ausländische Regierungen bereitgestellt. Die Datenbank „China’s Overseas Development Finance“ (CODF) ist die erste globale, harmonisierte, validierte und geografisch verortete Aufzeichnung der chinesischen Entwicklungsfinanzierung im Ausland. Sie deckt die Jahre 2008 bis 2021 ab und umfasst Darlehen der beiden wichtigsten chinesischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen, der China Development Bank und der Export-Import Bank of China, an Regierungen, zwischenstaatliche Einrichtungen, mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Unternehmen und minderheitlich in Staatsbesitz befindliche Unternehmen mit staatlichen Garantien.
Chinas wachsendes Engagement im Rahmen der Entwicklungssäule der Vereinten Nationen
Die Volksrepublik China hat ihre traditionelle außenpolitische Zurückhaltung aufgegeben und spielt eine aktive Rolle bei der Gestaltung der globalen Ordnung des 21. Jahrhunderts. Diese Analyse beleuchtet diese Veränderungen und konzentriert sich dabei explizit auf Chinas wachsenden Einfluss in den Vereinten Nationen (UN). Das Hauptaugenmerk der Analyse liegt auf einem umfassenden Überblick über Pekings Engagement in Bezug auf politische Leitinitiativen, Führungsansätze, Normen und Sprache sowie Bündnispolitik innerhalb der Entwicklungssäule der UN.
Max-Otto Baumann, Sebastian Haug, Silke Weinlich
Afrikanische Regierungen haben dreimal mehr Schulden bei privaten Kreditgebern als bei China
Afrikanische Regierungen sind bei westlichen Banken, Vermögensverwaltern und Ölhändlern dreimal so hoch verschuldet wie bei China und müssen doppelt so hohe Zinsen zahlen, wie eine heute von Debt Justice veröffentlichte Studie zeigt. Die westlichen Staats- und Regierungschefs haben China im Rahmen der G7 für die ausbleibenden Fortschritte bei der Umschuldung verantwortlich gemacht; doch die Daten zeigen, dass dies ein Irrtum ist.
China und die globale Finanzarchitektur
Um Chinas Rolle in der globalen Finanzarchitektur besser zu verstehen, hat die Asien-Pazifik-Abteilung der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) kürzlich einen neuen Bericht von Paola Subacchi mit dem Titel China and the Global Financial Architecture – Keeping Two Tracks on One Path veröffentlicht. Subacchi ist derzeit Professorin für internationale Wirtschaft an der Queen Mary University of London und war zuvor über zehn Jahre lang Direktorin für internationale Wirtschaftsforschung bei Chatham House. Ihr Bericht liefert wichtige Hintergrundinformationen für wichtige Diskussionen über die globale Wirtschaft und Entwicklung, die durch die jüngsten geopolitischen Ereignisse und geoökonomischen Verschiebungen noch wichtiger geworden sind.
Paola Subacchi