Modern Monetary Theory
Eine Übersicht vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags
Modern Monetary Theory (MMT) ist eine ökonomische Denkschule, die seit rund 25 Jahren besteht. Entwickelt wurde sie hauptsächlich von US-amerikanischen Ökonomen wie William Mitchell, Stephanie Kelton, Randall Wray und Eric Tymoigne. Die Theorie wurde zuerst vorwiegend in Online-Foren diskutiert. Inzwischen hat sie in den USA eine gewisse Popularität erreicht, was sich daran zeigt, dass 2019 ein eigenes Lehrbuch zu der Theorie veröffentlicht wurde und das Buch von Stephanie Kelton „The Deficit Myth: Modern Monetary Theory and the Birth of the People’s Economy“ ein Bestseller der New York Times war. Stephanie Kelton gehörte während der Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2016 in den USA zu den Beratern von Bernie Sanders, einem Bewerber der Demokratischen Partei. In Deutschland sind wichtige Online-Foren, in denen die Theorie diskutiert wird, „Ökonomenstimme“ und „Makroskop“. Bekanntester deutscher Vertreter der Theorie ist Dirk Ehnts, Vorstandssprecher der Samuel-Pufendorf-Gesellschaft für politische Ökonomie.
Global Public Investment
Neuer Ansatz zur Krisenbekämpfung
Um internationale Aufgaben wie die Pandemiebekämpfung und die Bekämpfung der Klimakrise bewältigen zu können, braucht es einen neuen Finanzierungsansatz. Das betonte Christoph Benn, Director Global Health Diplomacy am Joep Lange Institute Amsterdam, am 19.10.2022 während der öffentlichen Sitzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung zum Thema „Internationale Verantwortung und Zusammenarbeit“. Die internationalen Mittel zur gleichzeitigen Bewältigung multipler Krisen und der Unterstützung nachhaltiger Entwicklung reichten schlichtweg nicht aus, sagte er.
Internationale Steuerreform mit globaler Mindeststeuer
Das Zwei-Säulen-Modell der OECD
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat im Juli 2021 auf Arbeitsebene eine breite Einigung für eine internationale Steuerreform erzielt. Forciert wird die Einführung fairer Verteilrechte und eines globalen, einheitlichen Mindeststeuersatzes von mind. 15%. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags beantwortet Fragen nach der Konzeption des sog. Zwei-Säulen-Modells sowie nach dem Fahrplan für die Umsetzung des erarbeiteten Konzepts.