Anforderungen an ein erfolgreiches FfD-Forum
Brief des Civil Society Financing for Development Mechanism an die Co-Chairs
Die Koordinierung zivilgesellschaftlicher Gruppen im Financing for Development-Prozess (die seit Februar unter dem Titel „Civil Society Financing for Development Mechanism“ firmiert), hat in einem Schreiben an die Co-Chairs der Verhandlungen über ein Abschlussdokument des ECOSOC Forum on Financing for Development follow-up die aus ihrer Sicht zentralen Punkte zusammengefasst.
Russische Oligarchen können dank eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs Sanktionen leichter umgehen
Russische Oligarchen können sich heute leichter den EU-Sanktionen entziehen als zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, nachdem der Europäische Gerichtshof Ende 2022 entschieden hat, eine der wirksamsten EU-Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche zu verbieten. Das Gericht entschied, dass die neuen Transparenzmaßnahmen die Privatsphäre eines Klägers verletzen, von dem jetzt bekannt wurde, dass er fast 100 Millionen Euro an Krediten von russischen Tycoons erhalten hat und an mehr als 100 Unternehmen in Steueroasen beteiligt war.
Investitionen in unsere Zukunft
Sieben Reformansätze für die EU
Europa steht vor ernsten wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen, die Reformen und Investitionen erfordern. Die Maßnahmen der EU zur Bewältigung dieser Herausforderungen werden jedoch durch den europäischen Rahmen für die wirtschaftspolitische Steuerung behindert, der im Laufe der Jahre zu komplex und veraltet geworden ist. Die Fiscal Matters-Koalition, eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Think Tanks, hat sich mit vielen Elementen eines „Orientierungspapiers“ der Europäischen Kommission auseinandergesetzt und macht sieben Vorschläge, wie es besser werden kann.
Finanzpolitische Prioritäten der G7 für 2023
Das japanische Finanzministerium hat ein Konzeptpapier zu seinen Prioritäten für die Gespräche der G7-Finanzminister:innen und Zentarlbankgouverneure vorgelegt. Zu den Schwerpunkten sollen unter anderem gehören
- kurzfristige globale Herausforderungen, unter anderem in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine, wozu auch zunehmende Staatsverschuldungsprobleme in Ländern des globalen Südens gehören sowie ein Ausbau der Förderleistungen der Multilateralen Eetwicklungsbanken und der Weiterleitung von Mitteln aus der Sonderziehungsrechte-Ausschüttung von 2021.
- die Weiterarbeit an der finanzpolitischen Unterfütterung ambitionierter Klimaschutz- und -anpassungsmaßnahmen.
- weitere finanzielle Unterstützung der globalen Gesundheitspolitik.
- finanzielle Mechanismen zur Sicherstellung funktionierender Lieferketten.
- die weitere Digitalisierung der Finanzwelt.
- die schnelle Umsetzung des sog. Zwei-Säulen-Ansatzes und die Weiterarbeit im OECD/G20 Inclusive Feamework on BEPS.
- eine Stärkung multilateraler Initiativen u.a. bei IWF und G20.
- sowie Diskussionen zur Weiterentwicklung von Wohlstandsmaßen und Prinzipien der Unternehmensführung.
Arbeitskreis Kirchlicher Investoren verschärft Anlagekriterien
Ethischer Anlage-Leitfaden grundlegend überarbeitet, unter anderem bei Rüstung und Klima
Der bundesweite Arbeitskreis Kirchlicher Investoren in der Evangelischen Kirche in Deutschland (AKI) hat am 21. Februar 2023 eine grundlegend überarbeite Neuauflage seines „Leitfadens für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche“ vorgestellt. Er sieht vor dem Hintergrund des anhaltenden Ukraine-Krieges und vermehrter Waffenlieferungen auch eine Verschärfung der kirchlichen Kriterien bei Anleihen im Umfeld von Rüstungsunternehmen vor. Der im Auftrag des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erschienene Leitfaden möchte kirchlichen Investoren wie Privatpersonen Orientierung bieten.
WeiterlesenDie Rolle von Chinas Sinosure in Afrikas Schuldenverhandlungen
Weitere 4 Mrd. Dollar auf dem Tisch?
Die Verhandlungen über den Common Framewrk der G20 in Sambia und darüber hinaus könnten neuen Schwung bekommen. Nach Aussagen des sambischen Finanzministeriums könnte China die von der China Export and Credit Insurance Corporation (Sinosure) versicherten Schulden in die Umschuldungsverhandlungen mit Sambia einbeziehen. Die genaue Auswirkung der Einbeziehung von Sinosure-Darlehen in die Verhandlungen ist unklar, da Chinas Auslandsverschuldung nicht transparent genug ist, um genaue Schätzungen über den Umfang der durch ein solches Zugeständnis abgedeckten Schulden zu machen.
Weiterlesen„Die Weltbank muss mutiger werden!“
Um die Zukunft unseres Planeten und der Menschen zu sichern, sollten Institutionen wie Weltbank und IWF mehr in Klimaschutz, Nachhaltigkeit und globale Herausforderungen investieren, fordern Mia Amor Mottley, Premierministerin von Barbados, und Svenja Schulze, Bundesentwicklungsministerin. Beide vertreten ihre Länder bei der Weltbank als Gouverneurinnen.
WeiterlesenEIB weigert sich, gegen offensichtlichen Betrug und Korruption vorzugehen?
Die Europäische Investitionsbank (EIB) habe es versäumt, auf eindeutige Beweise für Betrug und Korruption bei einer Investition von 38 Millionen Euro in einen Private-Equity-Fonds zu reagieren. So heißt es in einer neuen Untersuchung von The Corner House und Counter Balance hervor, die am 15. Februar 2023 in der Financial Times veröffentlicht wurde.
Überschüssige Impfstoffe = ODA?
Reiche Länder können überschüssige Covid-19-Impfstoffe, die sie armen Ländern gespendet haben, in ihre Entwicklungshilfebudgets für 2022 einrechnen – und sie könnten dies auch 2023 tun…
Der Entwicklungshilfeausschuss (DAC) der OECD – die Gruppe der wohlhabenden Geberländer – hat eine Praxis abgesegnet, die es ihnen erneut erlauben würde, Spenden von überschüssigen Covid-19-Impfstoffen im Jahr 2022 in ihre Entwicklungshilfebudgets einzurechnen, die im April veröffentlicht werden sollen. Aus den Informationen, die Eurodad über die DAC-Klausurtagung im Februar 2023 erhalten haben, geht hervor, dass die Mehrheit der Mitglieder damit einverstanden war, die Spenden in ihre ODA-Zahlen für 2022 einzubeziehen. Einige wollten die überschüssigen Dosen auch 2023 anrechnen.
EU-Investitionsvorschriften werden 90% der Airbus-Flugzeuge für nachhaltig erklären
Die Europäische Kommission wird Tausende von umweltschädlichen Flugzeugen im Rahmen der EU-Taxonomievorschriften als nachhaltig einstufen
Die EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen könnte über 7.000 Airbus-Flugzeuge als nachhaltig einstufen, wie neue Daten von T&E zeigen. Dies entspricht über 90% der künftigen Flugzeugbestellungen von Airbus. Die Flugzeuge erfüllen die Kriterien, wenn sie schwache Treibstoffeffizienzstandards erfüllen, obwohl sie noch immer fast ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.