Brasilien leitet WTO-Verfahren gegen Trumps Zölle ein
Brasilien hat bei der Welthandelsorganisation ein großes Streitverfahren wegen des „US Fair and Reciprocal Plan (FRP)” eingeleitet, der einen Zoll von 10 % auf alle brasilianischen Produkte sowie einen zusätzlichen Zoll von 40 % auf bestimmte Produkte brasilianischer Herkunft vorsieht. Als ersten Schritt hat Brasilien Konsultationen mit den Vereinigten Staaten beantragt. Der Antrag wurde am 11. August an die WTO-Mitglieder verteilt. Brasilien ist nach China und Kanada das dritte Land, das bei der WTO einen Verfahren gegen die USA angestrengt hat.
Schuldenzahlungen an private Kreditgeber dreimal höher als an China
Länder mit niedrigerem Einkommen geben dreimal mehr für Schuldenzahlungen an private Kreditgeber aus als an China. Untersuchungen von Debt Justice unter Verwendung von Daten der Weltbank und des IWF zeigen, dass zwischen 2020 und 2025 39 % der Auslandsschuldenzahlungen von Ländern mit niedrigerem Einkommen an kommerzielle Kreditgeber gehen, verglichen mit 34 % an multilaterale Institutionen, 13 % an chinesische öffentliche und private Kreditgeber und 14 % an andere Regierungen.
CO2-Schattenpreise in der öffentlichen Beschaffung
Durch eine Reform des deutschen Vergaberechts sollen im öffentlichen Beschaffungswesen Bürokratie abgebaut und Verfahren beschleunigt werden. Eine neue Analyse der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) zeigt, dass die Vergabepraxis der öffentlichen Hand nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger gestaltet werden sollte – und kann. CO2-Schattenpreise könnten eine größere Rolle spielen.
Wirtschaftliche Eigeninteressen in der deutschen Entwicklungspolitik: wie kann das aussehen?
Der Ruf nach einer stärkeren Ausrichtung der Entwicklungspolitik an nationalen Eigeninteressen ist in vielen Geberländern – auch in Deutschland – lauter geworden. Tatsächlich gibt es gute Gründe, die internationalen Politiken Deutschlands besser zu verzahnen. Synergien zwischen Entwicklungszusammenarbeit (EZ), Außenwirtschaftsförderung und Wissenschaftskooperation werden bislang nicht systematisch genutzt, könnten aber sowohl deutschen Interessen als auch jenen der Partnerländer dienen. Zudem steht Deutschland in geopolitischer Konkurrenz zu Akteuren, die ihre EZ längst offensiv für strategische Interessen einsetzen.
IWF-Stimmrechtsverteilung: Zeit für Europa umzudenken
Mit dem überraschenden Rücktritt der Vizedirektorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Gita Gopinath, und der voraussichtlichen Neubesetzung des Postens durch die USA kommen alte Konflikte um die Macht im IWF auf die Tagesordnung. Die Entwicklungs- und Schwellenländer fordern seit Jahrzehnten eine stärkere Beteiligung. Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und weitere) haben dies auf ihrem letzten Treffen aufgegriffen und einen eigenen Vorschlag gemacht, der ihren Einfluss stärken soll. Jetzt meldet sich die US-Regierung und möchte ihrerseits den Einfluss ausweiten. In diesem Gerangel sind die Europäer*innen kaum zu hören, zumal sie beim IWF nicht als Europäische Union, sondern als Einzelstaaten auftreten.
Zoll-Deal: TTIP per Handschlag
US-Präsident Trump und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen haben Ende Juli überraschend einen Deal im transatlantischen Zollstreit verkündet. Nun hat das Weiße Haus eine besorgniserregende Interpretation veröffentlicht, die weit von der Auslegung der Europäischen Kommission abweicht.
Bundeskabinett leitet Ratifizierung von EU-Handelsabkommen mit afrikanischen Staaten ein
Auf Vorschlag von Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hat das Bundeskabinett am 30. Juli die deutsche Ratifizierung von vier Handelsabkommen der EU mit Côte d’Ivoire, Ghana, Kamerun und sechs Ländern der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (Botswana, Eswatini, Lesotho, Mosambik, Namibia, Südafrika) eingeleitet.
Geopolitische Konflikte heizen Währungswettbewerb an, US-Dollar und Euro sind aber schwer zu ersetzen
Geopolitische Spannungen und Handelskonflikte veranlassen Länder, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und Verwendung lokaler Währungen zu fördern. China sticht mit Strategie zur weltweiten Förderung des Renminbi hervor, die mit wachsendem wirtschaftlichem und geopolitischem Einfluss des Landes einhergeht. Französische Zolldaten zeigen, dass Unternehmen beim Handel mit China häufiger als zuvor in Renminbi abrechnen, insbesondere große Exporteure im Konsumgüterbereich. Die Verwendung des Renminbi im globalen Handel und in Zahlungsströmen ist aber auf China begrenzt und verdrängt weder US-Dollar noch Euro. Der Übergang zu einer multipolaren Währungsordnung ist langwierig und in der Anwendung bei Unternehmen und Branchen sehr heterogen.
Bezos Hochzeit: Wer so feiert, kann Steuern zahlen
Während ein kleiner Kreis mit Sektgläsern auf dem Canal Grande anstößt, ringen Millionen Menschen gleichzeitig mit Dürre, Überschwemmungen und Hunger. Ein Luxus, den wir uns schlicht nicht erlauben können!
Zahlen zum Exodus von Millionären „gefälscht“, warnt forensische Analyse
Ein Bericht, der hinter den vielfach berichteten Behauptungen über die Abwanderung von Millionären aus bestimmten Ländern steht, scheint seine Zahlen „gefälscht“ zu haben. Die Statistiken des Berichts bestehen mehrere Standardverfahren der forensischen Buchprüfung nicht, mit denen verdächtige Muster in Datensätzen aufgedeckt werden, die auf manuell eingegebene oder angepasste Zahlen hindeuten.