Eine Rettungsleine für die Biodiversität
Warum reiche Länder Schulden erlassen müssen, um die Natur zu retten
Der Verlust an Biodiversität schreitet mit alarmierender Geschwindigkeit voran. Von der Abholzung im Amazonasgebiet bis hin zur Zerstörung der Korallenriffe im Indopazifik verschwinden Ökosysteme, die das Leben auf der Erde erhalten. Trotz globaler Verpflichtungen gelingt es der Welt nicht, die Naturschutzziele zu erreichen. Das Problem sind nicht nur die langsamen politischen Reaktionen, sondern auch der Mangel an finanziellen Ressourcen, insbesondere in Ländern, die den größten Teil der weltweiten Biodiversität beherbergen.
Aktionäre wichtiger als Lösungen
Wie die Großindustrie Auszahlungen der Energiewende vorzieht
Im Rahmen des Clean Industrial Deal sollen energieintensive Unternehmen Milliarden-Euro-Subventionen erhalten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Eine neue Untersuchung von Friends of the Earth Europe und SOMO zeigt jedoch, dass große europäische Unternehmen in Schlüsselsektoren der Energiewende entgegen ihrer Behauptungen bereits über einen beträchtlichen Zugang zu Kapital verfügen. Das Problem ist nicht ein Mangel, sondern eine Fehlallokation von Ressourcen: Diese Unternehmen leiten den Großteil ihrer Gewinne – über 75 % – in Ausschüttungen an die Aktionäre, anstatt in die Anpassung ihrer Unternehmen an den grünen Wandel zu investieren.
Trump und FfD4 – der Elefant im Raum beginnt zu sprechen (und zu zerstören)
Ein IDOS-Blogbeitrag von Sören Hilbrich, Yabibal Walle und Clara Brandi diskutiert die Rolle der neuen Trump-Regierung im FfD-Prozess. Es wird argumentiert, dass die US-Delegation während der Verhandlungen über den FfD4-Zero draft auf der jüngsten 3. Sitzung des FfD4-Vorbereitungsausschusses eine besonders destruktive Haltung eingenommen hat. Anstatt den Forderungen der USA nachzugeben, den Entwurf auf eine begrenzte Anzahl politischer Themen zu beschränken und seinen Inhalt zu verwässern, könnte es an der Zeit sein, die Annahme des FfD-Ergebnisdokuments ohne Zustimmung der USA in Betracht zu ziehen.
Wettbewerbsorientierte strategische Industriepolitik als Antwort auf den Investitionsstau in Deutschland
Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie ist durch hohe Kosten, strukturelle Herausforderungen und globale Umbrüche stark unter Druck geraten. Gleichzeitig bleiben die Wege zur Rettung des Industriestandortes in den Parteiprogrammen weitgehend unklar. Die wenigen vorgeschlagenen Konzepte setzen auf Steuererleichterungen, allgemeine Investitionszuschüsse für heimische Unternehmen oder spezifische Kostensenkungen, etwa beim Strompreis. Diese Maßnahmen können zwar die Produktionsbedingungen verbessern, gehen aber am eigentlichen Problem der technologischen Investitionsfalle vorbei. Die Auflösung des gegenwärtigen Investitionsstaus kann durch eine gesamteuropäische, wettbewerbsorientierte und strategische Industriepolitik gelingen.
Steuerausgaben rationalisieren – ein Kernelement der Entwicklungsfinanzierung
Ein IDOS-Blogbeitrag von Christian von Haldenwang und Agustin Redonda, argumentiert, dass der FfD4-Prozess das Thema Steuerausgaben angehen muss. Diese Steuervergünstigungen führen zu erheblichen Einnahmeverlusten, und ihre Wirksamkeit ist oft fraglich. Die Regierungen sollten sich daher bei FfD4 zu „regelmäßigen und umfassenden Bewertungen der von ihnen eingesetzten Steuerausgaben verpflichten und sicherstellen, dass die Ergebnisse solcher Bewertungen veröffentlicht und in den politischen Entscheidungsprozess einfließen“.
Blending from the ground up
Zusammenarbeit von multilateralen und nationalen Entwicklungsbanken zur Skalierung der Klimafinanzierung
Die internationale Entwicklungsfinanzierung bleibt nach wie vor hinter dem Bedarf der Entwicklungsländer zurück. Diese Lücke hat sich mit dem Beginn der Klimakrise dramatisch vergrößert. Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (DFIs) eine zentralere Rolle bei der Mobilisierung von mehr Ressourcen, sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene, für Entwicklungs- und Klimaziele übernehmen müssen.
WeiterlesenKlima-Finanzpolitik in den Wahlprogrammen 2025
Die Bundestagswahl 2025 entscheidet über die Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation, doch viele Wahlprogramme bleiben vage. Während soziale Ausgleichsmaßnahmen an Bedeutung gewinnen, fehlen klare Konzepte zur Gegenfinanzierung und zum Abbau klimaschädlicher Subventionen. Dieser Policy Brief untersucht, wie die Parteien zur Bundestagswahl 2025 die Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation in ihren Wahlprogrammen verankern.
Warum brauchen wir eine UN-Konvention über internationale Entwicklungszusammenarbeit?
Dieses Dokument befasst sich mit Fragen, die sich aus dem zivilgesellschaftlichen Vorschlagfür eine UN-Konvention über internationale Entwicklungszusammenarbeit ergeben. Es ist Teil einer breiteren Bewegung von Organisationen, die mit Unterstützung von Regierungen im globalen Süden für die Demokratisierung der Steuerung der Entwicklungszusammenarbeit im Vorfeld der FfD4 in Sevilla, Spanien, im Jahr 2025 eintreten.
Debt-for-Nature-Swaps: Schatten in einer glänzenden „neuen“ Nische
Debt-for-Nature-Swaps sind zwar nicht neu, aber seit 2021 ist das Interesse an diesen Geschäften gestiegen. Jüngste Debt-for-Nature-Swap-Geschäfte in Belize, Ecuador oder Gabun wurden als bahnbrechende Finanzinnovationen präsentiert, die Ländern dabei helfen sollen, Schuldenprobleme zu bewältigen und gleichzeitig Ressourcen für den Naturschutz bereitzustellen. Obwohl es noch zu früh ist, um ihre Effizienz und Auswirkungen vollständig zu beurteilen, untersucht dieser Artikel die Grenzen und Schattenseiten dieser Geschäfte und den Drang nach einer Ausweitung von Debt-for-Nature-Swaps.
Verteilungseffekte der Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten
Diese Analyse untersucht die Auswirkungen einer Senkung der Stromsteuer und Netzentgelte im Vergleich zur Rückverteilung der CO₂-Preiseinnahmen als Klimageld. Eine Strompreisentlastung führt zu einer durchschnittlichen Entlastung von 261 € pro Jahr, kommt jedoch insbesondere Haushalten mit höherem Einkommen zugute. Ein Klimageld hingegen verteilt die Entlastung gleichmäßiger und unterstützt Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen stärker. Zusätzlich würden 3,8 Mrd. Euro aus der Besteuerung hoher Einkommen zurückfließen und könnten gezielt für Maßnahmen zur klimaneutralen Transformation einkommensschwacher Haushalte eingesetzt werden. Damit bietet das Klimageld eine sozial ausgewogenere Alternative zur allgemeinen Strompreissenkung.