Schulden, | 3.07.2024

Pakistans Schuldenkrise wird durch weitere IWF-Kredite angeheizt

Pakistan ist auf dem besten Weg, sein 24. Darlehen vom IWF zu erhalten, nachdem der Kreditgeber die letzte Tranche des jüngsten 3-Milliarden-Dollar-Programms des Landes ausbezahlt hat. Die Kreditauflagen des IWF, die sich auf die Haushaltskonsolidierung und regressive Besteuerung konzentrieren, sind seit langem dafür bekannt, Armut und Ungleichheit zu verschärfen und die Menschenrechte zu verletzen.

Schulden, | 3.07.2024

Keine falschen Lösungen: IWF- Aufschläge müssen weg

IWF-Zuschläge bestrafen Länder wie die Ukraine, die bereits mit einer hohen Schuldenlast zu kämpfen haben. Neue Vorschläge, die Einnahmen aus den Aufschlägen zur Finanzierung der konzessionären Kreditvergabe zu verwenden, würden ein ungerechtes und unsinniges System nur weiter festigen. Die Überprüfung der IWF-Zuschlagspolitik bietet eine Gelegenheit, die Zuschläge ein für alle Mal abzuschaffen.

Systemische Fragen, | 3.07.2024

Die Zurückhaltung des IWF-Exekutivdirektoriums in Sachen Sonderziehungsrechte

Das IWF-Exekutivdirektorium genehmigt verspätet die Umleitung von SZR über hybride Kapitalfazilitäten der MBDs mit festen Obergrenzen, trotz europäischen Widerstands. Die Zwischenprüfung des Resilience and Sustainability Trust kann die Bedenken hinsichtlich der Förderfähigkeit nicht ausräumen und verdoppelt die problematische „grüne Konditionalität“. Regierungen des Südens fordern mehr SZR-Zuweisungen, während Wissenschaftler und zivilgesellschaftliche Organisationen weiterhin eine Reform der SZR fordern, um das globale Finanzsicherheitsnetz zu stärken.

Öffentliche Finanzen, | 2.07.2024

Keine Angst vor Steuerflucht

100 Jahre demokratische Gegenmaßnahmen und ihre Bedeutung für die Besteuerung deutscher Milliardenvermögen

Der Verzicht auf die seit 1996 ausgesetzte Vermögensteuer hat Deutschland bislang über 380 Milliarden Euro gekostet – das entspricht 80 Prozent des Bundeshaushalts 2024. Die angeblich unvermeidbare Steuerflucht von Hochvermögenden und Superreichen ist eines der zentralen Argumente gegen die Wiedererhebung der Vermögensteuer. Die gemeinsam vom Netzwerk Steuergerechtigkeit und Oxfam Deutschland herausgegebene Studie „Keine Angst vor Steuerflucht!“ widerlegt diesen Mythos und zeigt auf: Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten umfassende und international vorbildliche Regeln etabliert, die Steuerflucht massiv erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen. Eine Vermögensteuer zum Abbau der demokratiegefährdenden Vermögenskonzentration ist daher nicht nur möglich, sondern auch dringend geboten.

Nachhaltiger Konsum: Unterschiedliche Kaufkraft von Haushalten muss berücksichtigt werden

Einkommensschwache Haushalte können sich nachhaltige Produkte – wie Bio-Lebensmittel oder Fairtrade-Kleidung – oft nicht leisten, auch wenn sie es wollten. Das ist eine Herausforderung für den Staat: Einerseits muss umweltfreundliches Verhalten fördern, andererseits damit einhergehenden Anstieg gefühlter Ungleichheit abmildern. Modellergebnisse mit US-Daten legen nahe, dass die Balance zwischen Umverteilung und Umweltsteuern gefunden werden muss, um die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt nicht zu schmälern. Einkommensungleichheit und Preisaufschläge für nachhaltige Produkte sind in Deutschland geringer als in USA, das Potenzial für nachhaltigen Konsum daher größer. Der Wunsch nach nachhaltigen ist Produkten erstrebenswert, um Umweltsteuern wie CO2-Preis zu ergänzen – einkommensschwache Haushalte müssten aber unterstützt werden.

IDA21 Staatsfeind Nr. 1: Steigende Ungleichheit

Angesichts des immensen Finanzierungsbedarfs zur Erreichung der Entwicklungsziele – jährlich fast 4 Billionen Dollar – unterstützt Oxfam eine solide und großzügige Aufstockung der IDA. Doch das Erreichen eines Rekordbetrages macht die IDA nur größer, obwohl eine bessere IDA am nötigsten wäre. Eine bessere, wirkungsvollere IDA muss die Finanzierungskosten minimieren, aber noch wichtiger ist es, Investitionen zu fördern, die Ungleichheit verringern. Schließlich sind Fonds wie IDA auch deshalb so wichtig, weil wir es gemeinsam versäumt haben, die extreme Ungleichheit innerhalb und zwischen den Ländern zu bekämpfen.

Private Finanzierung, | 1.07.2024

De-Risking für das Klima?

Ein genauerer Blick auf die von der MIGA unterstützten Investitionen in Energieprojekte

Dieser neue Bericht wirft einen genauen Blick auf die Unterstützung von Investitionen in Energieprojekte durch die Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur (MIGA) und stellt fest, dass die MIGA weiterhin fossile Energien unterstützt. Die Veröffentlichung des Berichts fällt mit dem Start der Garantieplattform der Weltbankgruppe unter der MIGA und dem Jahrestag der Umsetzung der Pariser Anpassungsmethode der Bank zusammen.

Öffentliche Finanzen, | 1.07.2024

Das Märchen von der Alternativlosigkeit des Sparens

Die drastischen Kürzungen im Bundeshaushalt wären in Zeiten globaler Krisen eine Zäsur, ihre Konsequenzen würden auch uns treffen. Dabei stünden der Bundesregierung vier sinnvollere Wege hin zu einem verfassungsgemäßen Haushaltsentwurf zur Verfügung, erläutert der Vorstandsvorsitzende von VENRO Michael Herbst.

Systemische Fragen, | 1.07.2024

Hauptgutachten XXV: Wettbewerb 2024

Die Monopolkommission hat am 1. Juli ihr Hauptgutachten „Wettbewerb 2024“ dem Bundeswirtschaftsministerium überreicht. Das Gutachten beleuchtet zahlreiche politisch relevante Fragestellungen, die für die Stärkung eines wirksamen Wettbewerbs in Deutschland entscheidend sind und gibt der Politik konkrete Handlungsempfehlungen. Im Fokus stehen im Hauptgutachten die Sektoren Fernwärme, Lebensmittellieferketten sowie das Bahnsystem.

Öffentliche Finanzen, | 28.06.2024

In einem weiteren EU-Gerichtsverfahren werden Menschenrechte gegen Transparenz und Steuergerechtigkeit in Stellung gebracht

Nach dem berüchtigten Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom November 2022, mit dem der öffentliche Zugang zu Informationen über wirtschaftliches Eigentum eingeschränkt wurde, könnte ein weiterer Fall dem Kampf gegen Transparenz und Steuergerechtigkeit einen noch schwereren Schlag versetzen. Wieder einmal wird ein individualistisches Konzept von Menschenrechten, insbesondere das Recht auf Privatsphäre, als Waffe eingesetzt, diesmal zum Schutz von Anwälten, die illegale Finanzströme ermöglichen, wenn sie Geheimhaltungsvehikel wie Unternehmen und Trusts gründen.

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