Frauen-Finanzberatung
Alles pink – aber nicht unbedingt besser
Frauen investieren seltener in Wertpapiere als Männer. Zugleich werden Frauen bei Geldanlagen im Schnitt schlechter beraten. In den letzten Jahren warben deshalb immer mehr Anbieter*innen mit Finanzberatung, die sich explizit an Frauen richtet. Doch immer wieder lauern unter dem Deckmantel des Feminismus Kostenfallen: Die Beratung ist überteuert oder es gibt sie nur auf Provisionsbasis. Und manchmal werden unpassende Produkte empfohlen.
Private-Equity-Beteiligungen an Arztpraxen in Deutschland
Profite vor Patientenwohl
Das Eindringen der Finanzmarktlogik betrifft viele Bereiche. Auch Arztpraxen sind immer öfter Zielscheibe von Private-Equity-Firmen. Finanzwende Recherche hat sich fünf Beispiele angeschaut. In diesen Fällen weist die Mehrheit eine hohe Verschuldung auf. Laut anderer Untersuchungen können durch die Aufkäufe sogar regional monopolartige Strukturen entstehen. Private Equity gefährdet so nicht nur die freie Arztwahl und die Qualität der medizinischen Versorgung, sondern auch die Versorgungssicherheit.
Neue Anlageregeln für EZB-Führung: Nebel statt Transparenz?
Die Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Regeln für private Wertpapiergeschäfte ihres Führungspersonals verschärft, um das Risiko von Insiderhandel zu mindern und für mehr Transparenz zu sorgen. Die vertrauensbildenden Maßnahmen greifen jedoch in zentralen Punkten zu kurz und werden durch eine suboptimale Umsetzung sogar noch konterkariert.
Profit im Stadion: Fußball und Finanzialisierung
Im Fußball tummeln sich immer häufiger Finanzinvestor:innen mit einem Fokus auf der Gewinnmaximierung. Die Vereine und Ligen sind kurzfristig an den zusätzlichen finanziellen Mitteln interessiert. Doch langfristig zeigt der Einfluss des Finanzsektors im Fußball negative Auswirkungen. In Deutschland war es für Finanzinvestor:innen lange schwierig, in den Fußball einzusteigen. Das könnte sich nun ändern.
Die Finanzialisierung der Mikrokredite
Von einer guten Idee zum internationalen Finanzprodukt?
Mikrokredite sollten Menschen finanzielle Mittel für den Weg aus der Armut zur Verfügung stellen. Inzwischen haben kommerzielle Interessen den Mikrokreditsektor erreicht. Am rasant wachsenden Markt lässt sich ein zunehmendes Eindringen der Finanzmarktlogik beobachten. Während die Rendite der Anleger:innen immer mehr in den Fokus rückt, führt die massive Verbreitung profitorientierter Mikrokredite immer wieder zu einer Überschuldung der Kreditnehmenden.
Vorsicht am Grauen Kapitalmarkt
Vor fünf Jahren ging der Münchner Containeranbieter P&R, damals Marktführer am Grauen Kapitalmarkt, pleite. Die Anleger*innen verloren Milliarden Euro. Seitdem versuchte der Gesetzgeber mehrfach, die Anleger*innen besser zu schützen. Auch die Ampel-Regierung versprach in ihrem Koalitionsvertrag, sich um Regulierungslücken im Grauen Kapitalmarkt zu kümmern. Um systemische Lücken zu identifizieren, ließ der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) ein Gutachten erstellen. Die Auswertung einer repräsentativen Zahl von Angeboten zeigt: Für Anleger*innen ist weiterhin sehr viel Vorsicht angebracht.
Greenwashing in Zeiten von Ukrainekrieg und Energiekrise
In einer neuen Studie geht Finanzwende Recherche der Frage nach: Haben angeblich grüne Fonds während des Kriegs in der Ukraine ihr Anlageverhalten verändert und Aktien im Bereich der fossilen Energien zugekauft, um vom fossilen Boom zu profitieren? Dazu haben die Autorinnen Portfolio-Bewegungen von mehr als 2.400 in Europa erhältlichen und als nachhaltig beworbenen Fonds zwischen Ende Dezember 2021 und Ende März 2022 ausgewertet. Mit Datenpunkten bis Dezember 2022 überprüften sie, dass es sich nicht nur um eine sehr kurzfristige Entwicklung handelte. Die kurze Antwort: Als nachhaltig beworbene Fonds haben in Reaktion auf die veränderte Marktsituation Aktien fossiler Unternehmen zugekauft, sie sind insgesamt CO₂-lastiger geworden.
Finanzlobby: Im Auftrag des Geldes
Wie die Finanzlobby in Deutschland die Politik beeinflusst
Bereits Ende 2020 hat die Bürgerbewegung Finanzwende eine erste quantitative Untersuchung der Finanzlobby in Deutschland vorgelegt, inklusive erster Schätzungen zu Lobby-Budgets und der Zahl der Lobbyistinnen. Die Studie „Die Finanzlobby: Im Auftrag des Geldes“ taucht nun tiefer ein und dokumentiert Einfluss, Strategien und Taktiken der Finanzlobby, mit denen es ihr immer wieder gelingt, Gesetzesvorhaben im eigenen Interesse zu beeinflussen. Fallstudien zu Verbraucherinnenschutz (Riester-Rente und Provisionsverbot für Finanzprodukte), Finanzmarktregulierung (Finanztransaktionssteuer und Eigenkapitalauflagen für Banken), Wirtschaftskriminalität (CumEx und Wirecard) sowie der ökologischen Finanzwende (EUTaxonomie) veranschaulichen Macht und Vorgehensweise der Lobby.
Der Krypto-Finanzsektor
Schöne neue Welt?
Der Krypto-Finanzsektor hat Potenzial, die Finanzwelt zu verbessern. Stand heute ist der Krypto-Finanzsektor allerdings stark zentralisiert und weitestgehend spekulationsgetrieben. Entscheidend für eine positive Entwicklung ist, ob es genug politischen Willen gibt, den Sektor bald angemessen zu regulieren. In der Publikation analysiert Finanzwende Recherche den Krypto-Finanzsektor und seine zahlreichen Facetten genauer.
Bigtech meets Finance
Wie die Technologie-Giganten in den Finanzsektor dringen
Große Tech-Unternehmen wie Google, Amazon und Facebook versuchen immer mehr Finanzdienstleistungen anzubieten, die sonst von Banken und anderen Finanzdienstleistern angeboten werden. Das bringt einige Vorteile, wie individualisierte Angebote und einfacheren Zugang für alle Gesellschaftsschichten. Sollten sich Bigtechs aber im Finanzsektor etablieren, birgt dies große Gefahren für den Verbraucherschutz, einen fairen Wettbewerb und letztendlich sogar die Finanzstabilität.