Öffentliche Finanzen, | 26.03.2025

CumCum: Unter dem Radar

Die Aufklärung der illegalen Geschäfte kommt kaum voran

CumCum-Geschäfte sind wie CumEx-Geschäfte „Tax Trades“, das heißt der Gewinn resultiert allein aus dem illegalen Steuervorteil. Es gibt mehrere Varianten, aber alle zielen darauf ab, in Deutschland fällige Kapitalertragsteuern auf Dividenden zu umgehen. CumCum-Geschäfte sind noch viel weiter verbreitet als CumEx-Geschäfte und der Schaden wird auf mindestens 28,5 Milliarden Euro geschätzt. Laut Bundesfinanzministerium (BMF) sind bisher aber gerade einmal 1 Prozent der illegal erlangten Steuergelder zurückgefordert worden. In Bezug auf den Stand der Aufklärung von CumCum existiert nur ein Flickenteppich von Informationen auf Bundes- sowie Landesebene. Finanzwende Recherche hat nun öffentlich verfügbare Informationen über Schadensdimensionen und Stand der Aufklärung in einem Kurzreport zusammengetragen und eingeordnet. Sogar Sparkassen haben sich an den CumCum-Geschäften zulasten öffentlicher Kassen beteiligt – obwohl sie als öffentlich-rechtliche Institute gesetzlich zur Gemeinwohlorientierung verpflichtet sind.

Systemische Fragen, | 22.03.2025

Die Finanzdienste von Apple, Google und Co.: Ein gefährlich guter Deal

Big Techs sind heute schon zu groß und mächtig. Durch den Einstieg in den Finanzsektor werden sie zusätzlich gestärkt. Eine schnelle europäische Antwort ist notwendig. Die strikte Trennung der Finanzsparte vom Kerngeschäft ist der einzige Weg, Big Techs unfaire Wettbewerbsvorteile und Gefahren aus ihrer Finanzoffensive zu bremsen. Der wachsende Einfluss und die Abhängigkeit von nicht-europäischen Big Tech im systemkritischen Finanzsektor schafft Risiken für Europa und seine Souveränität.

Systemische Fragen, | 19.03.2025

Zwei Jahre nach der Credit-Suisse-Krise – als wäre nichts gewesen

Am 19. März 2023 ordnete die Schweizer Regierung eine Notfusion der beiden größten schweizerischen Banken Credit Suisse und UBS an, um eine internationale Finanzkrise durch einen drohenden Ausfall der Credit Suisse abzuwenden. Zwei Jahre danach tun europäische Banken so, als wäre nichts gewesen. Der Kurs geht weiter in Richtung Konsolidierung und Too-big-to-fail (TBTF). 

Systemische Fragen, | 27.01.2025

Der Armutsnachteil

Das Märchen von der Chancengleichheit am Finanzmarkt

Rund 35 Millionen Erwachsene gehören zur unteren Vermögenshälfte in Deutschland. Sie können im Schnitt auf 6.000 Euro Bruttovermögen zurückgreifen. Vermögensarme Menschen tun sich aufgrund geringer Anlagesummen und niedriger Renditen schwerer als Wohlhabende, eine finanzielle Absicherung aufzubauen. Das hat vielfach strukturelle Gründe. Der Armutsnachteil lässt sich messen: Vermögensarmen mit einem durchschnittlichen Portfolio entgingen im Jahr 2024 rund 525 Euro im Vergleich zu Wohlhabenderen – aufgrund eines renditeschwächeren Portfolios und höherer Kosten.

Private Finanzierung, | 22.01.2025

Vermögensverwalter am Steuer

Überlassen wir Blackrock & Co. die Rettung des Planeten?

Ohne uns dessen bewusst zu sein, erleben wir derzeit das vielleicht größte und wichtigste politische Experiment der Menschheitsgeschichte: Wir verlassen uns bei der Bewältigung der Klimakrise in erster Linie auf den Privatsektor. Doch dieses Experiment erweist sich zunehmend als Fehler, der uns die Zukunft unseres Planeten kosten könnte.

Bodenloser Profit​

Wenn Agrarland zur Finanzanlage wird

Investoren kaufen Agrarland als sichere und renditeträchtige Wertanlage – auf Kosten der Landwirtinnen. Eine neue Studie von Finanzwende Recherche zeigt: Seit 2007 sind die Kaufpreise in Deutschland im Schnitt um 191 Prozent gestiegen. Das setzt die Landwirtinnen unter starken finanziellen Druck.

Private Finanzierung, | 21.11.2024

Verhindern die neuen Regeln jetzt das Greenwashing bei Fonds?

Neue ESMA-Leitlinien

Ziel der neuen ESMA-Regeln ist es, irreführende Nachhaltigkeitsangaben in den Namen von Fonds zu verhindern und damit das Risiko von „Greenwashing“ zu vermeiden. Für die Verbraucher*innen, die ihr Geld nachhaltig in Wertpapieren anlegen möchten, sind das gute Nachrichten. Momentan fällt es vielen gar nicht oder erst später auf, dass ihr Geld bei vermeintlich nachhaltigen Fonds nicht nur in tatsächlich nachhaltige Unternehmen investiert, sondern unter Umständen auch in Aktien von Ölkonzernen angelegt wurde.

Systemische Fragen, | 18.07.2024

Grüne Geldpolitik

Wie die EZB zur ökologischen Transformation beitragen kann

Ein hoher Zinssatz der Zentralbank kann dazu führen, dass die Kreditvergabe der Geschäftsbanken sinkt und Investitionstätigkeiten von Unternehmen zurückgefahren werden. Auch die Bemühungen um eine möglichst schnelle Transformation zu einer CO2-armen Wirtschaft werden dadurch ausgebremst. Eine Reform der längerfristigen Kreditvergabe der EZB könnte Abhilfe schaffen und grüne Investitionen vor steigenden Zinsen schützen.

Systemische Fragen, | 5.06.2024

Mehr Geld, mehr Macht – Big-Tech-Firmen im Finanzsektor

Google, Apple, Meta – dass die sogenannten Big-Tech-Firmen eine marktbeherrschende Stellung haben, ist nichts Neues. Doch nun könnten sie diese auch auf den Markt für Finanzdienstleistungen ausweiten. Eine neue Studie von Finanzwende Recherche schaut ganz genau hin: Was passiert, wenn Big Techs auf Finanzmärkte vordringen, welche Risiken drohen? Und was können wir tun, um diese einzudämmen?

Schulden, | 27.03.2024

Überschuldung im toten Winkel

Warum der Staat zu wenig über private Geldprobleme weiß

Überschuldung ist ein großes soziales Problem in Deutschland – und wird dennoch kaum ergründet. Zentrale Daten fehlen. Eine belastbare Datenlage ist Voraussetzung für fundierte Entscheidungen von politischen Akteur*innen in der Überschuldungsbekämpfung. Finanzwende Recherche hat die aktuelle Datenlage zur Überschuldung analysiert und skizziert, wie diese verbessert werden könnte.

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