Wie reich waren die Reichen?
Eine empirisch gestützte Taxonomie der vorindustriellen Wohlstandsgrundlagen
Das Papier verwendet fünfzig Sozialtabellen, die von Griechenland im Jahr 330 v. Chr. bis Mexiko im Jahr 1940 reichen, um den Anteil und die Höhe des Einkommens der obersten 1 Prozent in vorindustriellen Gesellschaften zu schätzen. Der Anteil der obersten 1 Prozent deckt einen weiten Bereich von etwa 10 Prozent bis zu mehr als 40 Prozent des gesellschaftlichen Einkommens ab und bewegt sich nicht immer zusammen mit dem geschätzten Gini-Koeffizienten und dem Ungleichheitsextraktionsquotienten. Branko Milanovic stelle eine Taxonomie der vorindustriellen Gesellschaften auf der Grundlage der sozialen Klasse und der Art der Vermögenswerte (Land, Kontrolle über die Regierung, Handelskapital, Staatsbürgerschaft) auf, die mit den obersten Klassen verbunden sind, sowie des Mangels an Vermögenswerten, der mit Armut verbunden ist.
Bericht zeigt die Herausforderungen und Risiken der wachsenden Verschuldung in den Ländern des Globalen Südens auf
Ein neuer Bericht, der gemeinsam von Latindadd und Afrodad herausgegeben wurde, zeigt die besorgniserregende Verschuldung der Länder des Globalen Südens auf und warnt vor den negativen Folgen für die am meisten gefährdeten Menschen. Die Studie, die in drei Regionen des Südens – Lateinamerika, Afrika und Asien – durchgeführt wurde, analysiert die Zusammensetzung der Schulden und die damit verbundenen Risiken und macht Vorschläge für eine globale Politik, die auf eine gerechte Umgestaltung der internationalen Finanzarchitektur abzielt.
Ein Weg zur Neuausrichtung der Volkswirtschaften, um Gesundheit für Alle zu schaffen
In einem ersten Bericht dieser Art hat der WHO Council on the Economics of Health for All (Rat für die Ökonomie der Gesundheit für alle) einen neuen Weg zur Neuausrichtung der Volkswirtschaften skizziert, um das zu erreichen, worauf es ankommt – Gesundheit für Alle. Denn: „Eine gesunde Bevölkerung ist nicht nur menschliches und soziales Kapital oder ein Nebenprodukt des Wirtschaftswachstums. Gesundheit ist ein grundlegendes Menschenrecht. Neben einer gesunden und nachhaltigen Umwelt müssen die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen das oberste Ziel der Wirtschaftstätigkeit sein. Dieses Ziel erfordert Investitionen und Innovationen aller Wirtschaftsakteure, die auch dazu beitragen können, das Tempo und die Richtung des Wirtschaftswachstums zu steuern. Wachstum nicht um des Wachstums willen, sondern für die Menschen und den Planeten.“
WeiterlesenDie außergewöhnliche Großzügigkeit der Zentralbanken
Seitdem die Zentralbanken ihren Kampf gegen die Inflation aufgenommen haben, haben sie einen großen Teil ihrer Gewinne an die Banken abgeführt. Alternativen dazu existieren, auch wenn sie kontrovers diskutiert werden. Die Autor:innen eines Beitrags für CEPR argumentieren, dass die Nichteinmischung der Zentralbanken in Marktabläufe zu größerer Instabilität führt.
Die wachsende Belastung durch IWF-Zuschläge: Eine aktualisierte Schätzung
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erhebt für Kredite an seine am stärksten verschuldeten Kreditnehmer mit mittlerem Einkommen zusätzliche Gebühren zu den regulären Zinszahlungen und Servicegebühren. Diese „Aufschläge“ (surcharges) – die die Zinssätze der Kreditnehmer um 2 bis 3 Prozentpunkte erhöhen – ziehen knappe Ressourcen von anderen potenziellen Ausgaben wie Gesundheit, Klimaanpassung und Armutsbekämpfung ab, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, an dem diese Länder die größten Liquiditätsengpässe haben.
Studie zu zusätzlichen Steuereinnahmen nach Säule 1 der OECD Vorschläge
In diesem Papier werden Simulationen der Steuereinnahmen vorgestellt, die sich aus dem Vorschlag für den sog. Amount A (Betrag A) der ersten Säule des G20/OECD-Rahmens zur Bekämpfung der Erosion der Steuerbasis und der Gewinnverschiebung ergeben. Betrag A zielt darauf ab, die Besteuerungsrechte für multinationale Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 20 Milliarden Euro und einer Rentabilität von über 10% zu ändern. Die Autor:innen berücksichtigen die neuesten verfügbaren Amount-A-Regeln und verwenden eine Reihe von Datenbanken. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass sich der Gesamtbetrag der zusätzlichen Steuereinnahmen aus dem Betrag A auf etwa 15,6 Mrd. Euro beläuft. Die Studie liefert detaillierte länderspezifische Schätzungen und einen Vergleich mit digitalen Steuern.
Der Internationale Währungsfonds, Klimawandel und Entwicklung
Eine vorläufige Bewertung
Ein neuer Bericht der Task Force on Climate, Development and the International Monetary Fund (Task Force für Klima, Entwicklung und den Internationalen Währungsfonds) liefert eine unabhängige, vorläufige Bewertung der Bemühungen des IWF, den Klimawandel zu berücksichtigen. Die Bewertung erfolgt mit einem die entwicklungszentrierten Fokus, der im ursprünglichen Strategiebericht der Task Force formuliert wurde, und enthält umsetzbare politische Empfehlungen für den IWF und seine Stakeholder.
Die sich überschneidenden Ernährungs- und Schuldenkrisen
Ein Teufelskreis aus ungerechten Nahrungsmittelsystemen und erdrückender Schuldenlast treibt Hunger und Armut im gesamten globalen Süden voran. In einem neuen Bericht, der hier in Auszügen wiedergegeben wird, untersucht das International Panel of Experts on Sustainable Food Systems (IPES-Food) transformative Wege zu Ernährungssicherheit und Schuldengerechtigkeit.
Gewinne ernten: Hungerkrise und Spekulation
Rohstoffhandelsfirmen haben im vergangenen Jahr dank eines „perfekten Sturms“ auf dem Rohstoffmarkt Rekordgewinne eingefahren
Während ein Großteil der Welt unter den hohen Energie- und Lebensmittelpreisen litt, erzielten Rohstoffhandelsfirmen, die von der extremen Volatilität der Märkte profitieren, im Jahr 2022 Rekordgewinne und profitierten vom Chaos, das durch Russlands Einmarsch in der Ukraine ausgelöst wurde.
1 Billion im Schatten
Unternehmensgewinne entgehen dem Zugriff der Steuerbehörden
Multinationale Unternehmen verlagern immer mehr ihrer Gewinne in Steuerparadiese und entziehen den Regierungen der Gastländer wichtige Steuereinnahmen.