Handel, | 15.10.2020

Remdesivir für Indien

Es ist Zeit, die Möglichkeiten des Handelsrechts zu nutzen!

Der Zugang zu neuen, wirksamen und bezahlbaren Medikamenten ist von zentraler Bedeutung für die Verwirklichung des Rechts auf Gesundheit. Die Menschen in Ländern des globalen Südens erwarten zu Recht, dass ihre Regierungen die Versorgung mit medizinischen Produkten sicherstellen. Die COVID-19-Pandemie hat die Fehler des internationalen Patentrechts in aller Deutlichkeit offengelegt. Selbst wo das Abkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums (Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights, TRIPS) nationale Spielräume vorsieht, ist die Umsetzung alles andere als stringent. Das indische Patentamt hat drei Patente für das COVID-19-Medikament Remdesivir erteilt, ohne sich an geltende Gesetze und Richtlinien zu halten – nur ein Beispiel für diesen unreflektierten Umgang mit dem Handelsrecht.

Querschnittsaufgaben, | 15.10.2020

Unterbezahlt, unpopulär, weiblich

In der Krise verhärten sich Ungleichheiten

Als im März 2020 die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus begannen, das öffentliche Leben zum Erliegen kam und Gutverdienende ihre Büros an den heimischen Küchentisch verlegten, waren es nicht mehr die Banken, die systemrelevant genannt wurden. Systemrelevant waren auf einmal die Beschäftigten der Gesundheits- und Krankenpflege, der Reinigung, der Post- und Paketzustellung, der Rettungsdienste oder des Lebensmittelhandels.

Die Auswirkungen der Krise treffen nicht alle Menschen gleich stark. Insbesondere traf es Beschäftigte hart, die aufgrund der Schließung von Kitas und Schulen gezwungen waren, ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder komplett aufzugeben, um ihre Kinder zu betreuen. Diese Last traf Frauen stärker als Männer und kann auf lange Sicht verheerende Folgen haben.

Handel, | 15.10.2020

Endstation liberalisierte Welt

Treibt Corona die Probleme des Welthandels auf die Spitze?

Zum Schutz vor der COVID-19-Pandemie wurden Grenzen geschlossen und wieder geöffnet. Die Arbeit an verschiedenen Standorten, in Fabriken, im Büro war erschwert oder unterbrochen. Der Rhythmus des alltäglichen Arbeitens geriet ins Straucheln und hatte massive Auswirkungen auf den Welthandel. Lieferungen verspäteten sich, Engpässe entstanden. Letztlich verdeutlicht das nur bestehende Probleme, insbesondere die Abhängig- und Anfälligkeiten unseres Welthandelssystems.

Schulden, | 15.10.2020

Gesundheit vor Schuldendienst

Die globale Corona- und Schuldenkrise

Im April 2020 ist geschehen, was seit 15 Jahren trotz zivilgesellschaftlichen Drucks nicht möglich war: Die Mächtigen dieser Welt haben sich innerhalb weniger Wochen auf schuldenerleichternde Maßnahmen für eine ganze Gruppe von Ländern geeinigt. Das soll diese dabei unterstützen, die Folgen der COVID-19-Pandemie zu bekämpfen. Dazu zählt zum einen das Angebot der G20 an 73 ärmere Länder, ihren Schuldendienst an die G20-Mitglieder bis Ende 2020 aussetzen zu können, zum anderen ein Erlass des Schuldendienstes an den Internationalen Währungsfonds (IWF) für die 25 ärmsten Länder. Allerdings steckt der Teufel dabei im Detail.

Allgemein, FfD4-Konferenz, | 9.10.2020

Financing for the Development in the Era of COVID-19 and Beyond Initiative (FFDI)

Am 28. Mai 2020 riefen die Premierminister Kanadas und Jamaikas und der UN-Generalsekretär die Financing for the Development in the Era of COVID-19 and Beyond Initiative (FFDI) ins Leben, um konkrete Finanzierungslösungen für den Gesundheits- und Entwicklungsnotstand wegen COVID-19 zu ermitteln. Im Anschluss an eine hochrangige Veranstaltung am 28. Mai 2020 wurden sechs Diskussionsgruppen einberufen, die sich mit folgenden Themen befassten: Auslandsinvestitionen und Rücküberweisungen, Arbeitsplätze und inklusives Wachstum, bessere Wiederherstellung der Nachhaltigkeit, globale Liquidität und Finanzstabilität, Anfälligkeit für Schulden, Engagement des Privatsektors als Gläubiger und illegale Finanzströme.

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Fundraising imglobalen Süden

Mehr Unabhängigkeit von internationalen Gebern

Die Beiträge dieses Dossiers zeigen, welche Erfahrungen Organisationen in Indien, Südafrika und Lateinamerika beim Aufbau ihres Fundraisings gemacht haben und welche Rahmenbedingungen sie inner- und außerhalb ihrer Organisation schaffen mussten. Sie zeigen auch, dass es keine Patentrezepte gibt, sondern jede Organisation den eigenen Weg erproben und finden muss. Partnerorganisationen im Norden können dabei mit Beratung, Austausch und Erfahrungswissen unterstützen. Misereor, Brot für die Welt und die niederländische Stiftung Wilde Ganzen haben dabei ganz verschiedene Ansätze gewählt, die sie in diesem Dossier darstellen.

Nachhaltiger Aufschwung mit „TLTROs“

Ein neuer Bericht von Positive Money Europe und dem Sustainable Finance Lab erklärt, wie die Europäische Zentralbank Anreize für private Banken schaffen kann, mehr Geld für grüne Investitionen zu verleihen. Durch eine Anpassung ihres Programms für gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (Targeted Longer-Term Refinancing Operations, TLTROs) könnte die EZB grüne Kredite für kleine Unternehmen und Haushalte wesentlich erschwinglicher machen.

VENRO Report: OECD DAC Peer Review 2021

VENRO wurde von der deutschen Regierung aufgefordert, einen Bericht über die deutsche Entwicklungszusammenarbeit seit 2015 vorzulegen. Die Hauptkritikpunkte sowie mehrere Empfehlungen zur Verbesserung der Entwicklungspolitik in Deutschland sind in sieben Kategorien zusammengefasst, darunter nachhaltige Entwicklung, politische Visionen und Entwicklungsfinanzierung.

Öffentliche Finanzen, | 23.07.2020

Die wirklichen Kosten unserer Lebensmittel

Eine zukunftstaugliche Bilanz

Die wahren Kosten unserer Lebensmittel fließen momentan nicht in ihren Preis ein. Denn bislang verursacht der Anbau von Lebensmitteln häufig versteckte Kosten für soziale und ökologische Schäden, zugleich erbringt er Leistungen für die Umwelt. Um diese Kosten für den Verbraucher sichtbar zu machen, will MISEREOR das sogenannte „True Cost Accounting“ für Unternehmen durchsetzen. 

Private Finanzierung, | 30.06.2020

Zukunftsfähig Wirtschaften

Ein Unternehmensguide zum Engagement für Wald und Klima

Die Möglichkeiten, Wald- und Klimaschutz erfolgreich in das Unternehmensmanagement zu integrieren, sind vielfältig. Doch worauf sollten Unternehmen achten? Welche Risiken können vermieden werden? Mit einer gemeinsamen Veröffentlichung bieten die Naturschutzorganisationen OroVerde – Die Tropenwaldstiftung und Global Nature Fund Orientierungshilfen im Dschungel der verschiedenen Wald- und Klimaschutzmaßnahmen.

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