Fabrizierte Krise
Europas Autoindustrie hortet Gelder und verzögert Klimaschutzmaßnahmen
Trotz der angeblichen Krise bleibt die europäische Automobilindustrie profitabel, mächtig und politisch einflussreich. Dennoch bevorzugt die EU-Industriepolitik weiterhin die Autohersteller mit Subventionen und laxen Vorschriften, was die Klimaziele untergräbt und einen fairen Übergang zu nachhaltiger Mobilität verzögert. Auf der Grundlage einer Analyse von Finanzdaten für den Zeitraum 2006-2023 zeigt dieser Somo-Bericht, wie die Interessen der Automobilindustrie die EU-Politik dahingehend gesteuert haben, dass sie Profiten Vorrang vor den Menschen und dem Planeten einräumt, während alternative, kohlenstoffarme und ressourcenintensive Transportmöglichkeiten unterfinanziert und übersehen werden.
Aktionäre wichtiger als Lösungen
Wie die Großindustrie Auszahlungen der Energiewende vorzieht
Im Rahmen des Clean Industrial Deal sollen energieintensive Unternehmen Milliarden-Euro-Subventionen erhalten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Eine neue Untersuchung von Friends of the Earth Europe und SOMO zeigt jedoch, dass große europäische Unternehmen in Schlüsselsektoren der Energiewende entgegen ihrer Behauptungen bereits über einen beträchtlichen Zugang zu Kapital verfügen. Das Problem ist nicht ein Mangel, sondern eine Fehlallokation von Ressourcen: Diese Unternehmen leiten den Großteil ihrer Gewinne – über 75 % – in Ausschüttungen an die Aktionäre, anstatt in die Anpassung ihrer Unternehmen an den grünen Wandel zu investieren.
Jenseits der Preise
Die Bedeutung von Monopolmacht für die weltweite Inflation
In einer neuen Reihe von „Long Read“ untersucht SOMO die Erscheinungsformen von Monopolmacht in verschiedenen Sektoren und Ländern. Es werden die komplexen Zusammenhänge zwischen Unternehmenskonzentration und Macht entschlüsselt, fokussiert wird dabei auf vier zentrale Aspekte:
WeiterlesenDie Finanzialisierung von Big Tech
Die Entwicklung digitaler Monopole
In diesem Bericht werden die Finanzzahlen untersucht, die hinter den Geschäften von sieben führenden Big-Tech-Unternehmen stehen, von denen fünf ihren Sitz in den USA haben, nämlich Alphabet (Google), Apple, Amazon, Facebook und Microsoft, und zwei in China, nämlich Alibaba und Tencent. SOMO hat diese Unternehmen aufgrund ihrer beispiellosen Größe auf den Finanzmärkten ausgewählt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts lag die Marktkapitalisierung jedes der sieben Unternehmen bei über 500 Milliarden US-Dollar, in einigen Fällen bei über 1 Billion US-Dollar (= 1.000 Milliarden US-Dollar) oder sogar bei fast 2 Billionen US-Dollar. Diese Summen sind nicht nur unerreicht im Vergleich zu Unternehmen aus anderen Sektoren wie Öl und Gas oder Pharmazeutika, sondern tragen auch dazu bei, die sieben Unternehmen – den „infrastrukturellen Kern“ von Big Tech – von kleineren Tech-Unternehmen zu unterscheiden, die sich in der Regel auf ihre Infrastrukturen stützen.