Paying for Paris
Öffentliche Finanzbedarfe und -lücken zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030
Die Bundesregierung hängt ihren eigenen Klimaschutzzielen für 2030 deutlich hinterher. Um diese zu erreichen, sind große öffentliche und private Investitionen nötig. Eine FÖS-Studie für den WWF stellt den öffentlichen Finanzbedarfen erstmals konkrete Ausgaben und Steuervergünstigungen für Klimaschutz gegenüber. Zwar stellt die Bundesregierung über den Klima- und Transformationsfond KTF immer mehr öffentliche Mittel bereit – diese liegen aber weiter deutlich unter den notwendigen Bedarfen. Darüber sind die Mittel bisher ungleich verteilt: während einige Bereiche nahezu ausreichend finanziert werden, sind die Mittel in anderen Bereichen weit unter den Bedarfen.
Weltweite Steuerhinterziehung: die gute und die schlechte Nachricht
Die Verfolgung von Steuerbetrug hat sich verbessert. Das Problem aber, die Reichen daran zu hindern, unverhältnismäßig stark vom System zu profitieren, bleibt bestehen
Die vielen Möglichkeiten, mit denen reiche Menschen und weltweit tätige Unternehmen Steuern hinterziehen und vermeiden können, sind schon seit einiger Zeit weithin bekannt. In regelmäßigen Abständen sorgen Informationen aus undichten Stellen, wie die Panama Papers, für öffentliche Empörung und einige (wenn auch oft halbherzige) Versuche der Steuerbehörden, zumindest einige der Enthüllungen zu bearbeiten. Das volle Ausmaß der Steuerhinterziehung und ihre weltweite Ausbreitung sind jedoch aufgrund der heimtückischen Natur der Steuerhinterziehung schwer zu beurteilen, da es an Daten mangelt.
Global Gateway Forum: Eine Versammlung hinter verschlossenen Türen, die die Entwicklungszusammenarbeit der EU grundlegend verändert
Das Global Gateway Forum der vergangenen Woche war kein sinnvoller Ort, um über die Rolle des Global Gateway in der nachhaltigen Entwicklung nachzudenken, sondern eine PR-Veranstaltung hinter verschlossenen Türen, die von Politikern und Wirtschaftsbossen dominiert wurde und bei der die Stimmen der Zivilgesellschaft und der Gewerkschaften abwesend waren.
Webseite: Fossil Free ECAs
Exportkreditagenturen stellen jedes Jahr Milliarden für fossile Brennstoffe bereit
Auf dieser Website werden die OECD-Länder vorgestellt, die über ihre Exportkreditagenturen (ECA) Exportsubventionen für fossile Brennstoffe gewähren, sowie die Projekte, über die diese Subventionen abgewickelt werden. Sie ist Teil der zivilgesellschaftlichen Kampagne zur Beendigung der ECA-Unterstützung für Öl, Gas und Kohle.
Grüne Zertifikate: Nachhaltigkeit oder Mogelpackung?
Eine Untersuchung grüner Zertifikate von Sparkassen und Genossenschaftsbanken
Immer mehr Anleger:innen möchten nachhaltig investieren: Sparkassen und Genossenschaftsbanken reagieren darauf mit einem Großangebot vermeintlich nachhaltiger Zertifikate. Finanzwende Recherche stellt in einer aktuellen Untersuchung fest: „Grün“ oder „nachhaltig“ ist an den meisten dieser Zertifikate außer dem Marketing nichts. Statt die veränderten Anlagepräferenzen als Chance für eine nachhaltige Transformation zu nutzen, locken die untersuchten Banken ihre Kund:innen mit grünen Mogelpackungen.
Private Stiftungen und ihr Förderverhalten im Bereich der globalen Gesundheit
Eine Kurzanalyse der Rockefeller Foundation, des Wellcome Trust und der Bill and Melinda Gates Foundation
Private Stiftungen spielen eine immer wichtigere und einflussreichere Rolle im Bereich der globalen Gesundheit. Diese Rolle wird jedoch nur unzureichend überwacht und größtenteils nicht evaluiert, was zu Forderungen nach mehr Rechenschaftspflicht führt. Zumindest sollten klare Informationen über die Vergabe von Zuschüssen bereitgestellt werden. Emer Breen und Ramya Kumar beschreiben das globale Agieren im Bereich Gesundheit dreier privater Stiftungen: der Rockefeller Foundation (RF), des Wellcome Trust (WT) und der Bill and Melinda Gates Foundation (BMGF), unter Verwendung von öffentlich zugänglichen Daten auf ihren Websites für die Jahre 2018 bis 2020.
Afrika setzt sich für die Neugestaltung internationaler Steuerregeln ein
Neue Technologien, die demografische Entwicklung und der Klimawandel verändern die Weltwirtschaft. Um damit Schritt zu halten, haben Regierungen und internationale Organisationen damit begonnen, Steuerregeln zu reformieren – und afrikanische Politiker nutzen die Gelegenheit, sich für ein faireres System zum Schutz der öffentlichen Einnahmen einzusetzen.
UN-Treaty: Politischen Moment nicht verspielen
Stellungnahme der Treaty Alliance Deutschland zum aktualisierten dritten Entwurf für ein verbindliches UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten
2014 erteilte der UN-Menschenrechtsrat zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe den Auftrag, ein internationales Abkommen zum Schutz von Menschenrechten im globalen Wirtschaftsverkehr (auch „UN-Treaty“ genannt) zu formulieren. Seitdem verhandelt die zwischenstaatliche Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen von Regierungen jährlich über den aktuellen Stand des Entwurfs. Im Juli 2023 legte Cristian Espinosa Cañizares, ecuadorianischen Vorsitzender der Arbeitsgruppe eine Aktualisierung des dritten überarbeiteten Abkommensentwurfs von August 2021 vor.
WeiterlesenDie Reform der Bretton-Woods-Institutionen zur Erreichung der Ziele im Bereich Klimawandel und Entwicklung
Um die Ziele des Pariser Abkommens zum Klimawandel und die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen für 2030 zu erreichen, müssen die Länder schrittweise mehr inländische Ressourcen mobilisieren und eine breite Palette neuer politischer Maßnahmen ergreifen. Um Wirtschaftswachstum und Wohlstand auf eine Art und Weise zu erreichen, die sozial inklusiv, kohlenstoffarm und widerstandsfähig gegenüber klimatischen und anderen externen Schocks ist, müssen die Länder die Struktur ihrer Volkswirtschaften selbst verändern. Zu diesem Zweck müssen die Bretton-Woods-Institutionen (BWI) – der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbankgruppe sowie andere multilaterale Entwicklungsbanken (MDB) – eine wichtige unterstützende und koordinierende Rolle bei diesen Bemühungen spielen.
Globale öffentliche Investitionen: Eine Kritik
In den letzten Jahren gab es eine Debatte über so genannte „Globale öffentliche Investitionen“ oder GPI. Das Ziel der GPI – die Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit – scheint völlig in Ordnung zu sein. Es ist jedoch ziemlich schwierig, Überlegungen zu den möglichen Grenzen von GPI zu finden. In seinem Blog „Global Public Investment: a critique“ äußert Stephan Klingebiel drei Hauptbedenken: eine verzerrte Darstellung der Entwicklungszusammenarbeit, ein hohes Maß an Unbestimmtheit und eine mangelnde Berücksichtigung von Sachzwängen.