Die BWI-Jahrestagungen dienen den Reichen und verdammen die Armen!
In ihren Schlussbemerkungen auf den Jahrestagungen warnte die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, vor einer Welt, die sich nun auf einem niedrigen Wachstumspfad mit hoher Verschuldung befindet. Diese Situation ist in Afrika nur allzu bekannt, wo zu Beginn der Jahrestagungen vier Länder (Tschad, Äthiopien, Ghana und Sambia) ihre Schulden nicht mehr bedienen konnten und im Rahmen des vom IWF vermittelten Gemeinsamen Rahmens der G20 in ein Umschuldungsprogramm aufgenommen wurden.
Die Lobbymacht der Sparkassen
Die Sparkassen-Finanzgruppe gehört zu den mächtigsten Playern der Finanzlobby – das zeigt eine neue Recherche von Finanzwende. Die Recherche macht deutlich, über welche enormen Ressourcen die Sparkassen bei ihrer Lobbyarbeit verfügen und wie eng ihre Verbindungen zu Politiker*innen aus verschiedenen Parteien sind. Finanzwende fordert, dass die Politiker*innen in den Aufsichtsgremien ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen und die Interessen der Allgemeinheit vertreten!
Ein Durchbruch für ein globales öffentliches Bankwesen
Nach Jahrzehnten des Scheiterns privater Finanzierungen erleben wir einen Durchbruch. TNI, das Public Banking Project der McMaster University und Eurodad haben einen Vorschlag vorgestellt, private Finanzierungen durch ein globales Ökosystem öffentlicher Bankenkooperationen zu ersetzen. Dieser Vorschlag wurde von der T20 aufgegriffen, einer G20-Arbeitsgruppe von Think Tanks und Forschungszentren, die darauf abzielt, die Finanzprozesse der G20 im November in Brasilien zu beeinflussen. Und sie dient als Beitrag für die Internationale Konferenz über Entwicklungsfinanzierung 2025 der Vereinten Nationen in Spanien.
4. Kommuniqué der G20-Finanzminister:innen und Zentralbankchef:innen
Am Rande der IWF- und Weltbankjahrestagung im Oktober 2024 haben sich die Finanzminister:innen und Notenbankchef:innen der G20-Mitglieder in Washington getroffen. Bei ihrem letzten Treffen vor dem G20-Gipfel am 18-19. November 2024 in Rio de Janeiro haben sie dabei eine gemeinsames Kommuniqué nebst einem Anhang veröffentlicht.
Weltbank sieht sich gestärkt
Bei ihrer Jahrestagung hat die Weltbankgruppe eine Zwischenbilanz des vor zwei Jahren angestoßenen Reformprozesses gezogen. Dieser mache den weltweit größten Entwicklungsfinanzierer fit für die Bewältigung globaler Herausforderungen wie Armutsbekämpfung, Klima- und Biodiversitätsschutz oder Prävention von Pandemien – so das BMZ. Weiter stellte Weltbank-Präsident Ajay Banga in die neue „World Bank Group Scorecard“ vor, die erstmals für alle Geschäftsbereiche der Bank ein einheitliches Ziel- und Indikatorensystem vorgibt.
BMZ und DGB: Lieferkettengesetz muss stark bleiben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB, Yasmin Fahimi, haben sich für eine Weiterentwicklung des deutschen Lieferkettengesetzes ausgesprochen, die dessen Stärken erhält und es zugleich verständlicher und praktikabler macht. Das machten die beiden bei einem Treffen von Konzernbetriebsräten im Bundesentwicklungsministerium (BMZ) deutlich. Das deutsche Lieferkettengesetz gilt seit Anfang 2023. Nach der Annahme der EU-Lieferkettenrichtlinie im Juli dieses Jahres steht nun deren Übertragung in nationales Recht an.
Mobilisierung des Privatsektors: Einen Wunschtraum Wirklichkeit werden lassen
Die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und die Einhaltung der globalen Klimaziele werden ein beispielloses Maß an Investitionen erfordern, insbesondere in Entwicklungsländern. Ein erheblicher Teil dieser Investitionen muss angesichts des Umfangs des Finanzbedarfs und der begrenzten öffentlichen Mittel aus dem Privatsektor stammen. Seit der Dritten Internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung 2015 in Addis Abeba hat die internationale Gemeinschaft in dieser Hinsicht hohe Ambitionen. Ziel der Veranstaltung war es, Investitionen des Privatsektors in einer Größenordnung von „Milliarden bis Billionen“ zu mobilisieren. Bisher ist dieses Ziel jedoch nur ein Wunschtraum geblieben.
Der IWF erbringt den Beweis für seine eigene Bedeutungslosigkeit
Diesen Monat hatte der IWF die Gelegenheit, den Zuschlägen, einer seiner am meisten kritisierten Praktiken, ein Ende zu setzen und Entwicklungsländer, die von einer Krise betroffen sind, um Schulden in Milliardenhöhe zu entlasten. Er hat sich dagegen entschieden.
Viele Köche verderben den Brei
Deutschland reformiert seine Schuldenumwandlungsfazilität
In einem Blogbeitrag von erlassjahr.de schreibt Jürgen Kaiser über die Reform der deutschen Schuldenumwandlungsfazilität, die darauf abzielt, hochverschuldeten Ländern durch die Umwandlung von Schulden in Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit zu helfen. Die Reform bringt neue Akteure ins Spiel, was jedoch zu Komplexität und ineffizienter Entscheidungsfindung führen könnte. Der Beitrag beleuchtet die Herausforderungen und potenziellen Folgen dieser Änderungen für die Schuldenerleichterungspolitik.
Treffen der G7-Entwicklungsminister*innen
Faire Partnerschaften in der multipolaren Welt?
Auf Einladung der italienischen Präsidentschaft trafen sich die G7-Entwicklungsminister*innen mit zahlreichen Gastländern in Pescara (Italien, 22. bis 24. Oktober). In einer gemeinsamen Erklärung bringen die G7-Partner einige entwicklungspolitische Initiativen voran, unter anderem im Bereich der Ernährungssicherheit sowie nachhaltiger Infrastrukturinvestitionen.