Handel, | 29.04.2025

Die WTO steht vor Alles oder Nichts-Entscheidung

Trumps Ankündigung „gegenseitiger“ Zölle ist ein Weckruf für die WTO-Mitglieder, sich einem existenziellen Dilemma zu stellen, dem sie schon viel zu lange ausweichen. Die Wiederherstellung des Vertrauens in die Organisation sollte mit einer Reform der dysfunktionalen Entscheidungsprozesse beginnen, die den Fortschritt weiterhin blockieren. Ein guter erster Schritt wäre, die fehlerhafte Auslegung des Konsenses als Einstimmigkeitsprinzip für alle WTO-Beschlüsse zu überdenken.

Frühjahrstagungen 2025 des IWF und der Weltbank: Ruhe bewahren und weitermachen?

Die Frühjahrstagungen 2025 des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank fanden vor dem Hintergrund zweier neuer und eher unerwarteter Schocks statt. Der erste war der Handelsschock, der durch die Ankündigung von Zollerhöhungen durch die USA ausgelöst wurde und ähnliche Maßnahmen der US-Handelspartner nach sich zog. Der zweite war der Schock, der durch massive Kürzungen der öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) durch Geberländer auf beiden Seiten des Atlantiks verursacht wurde.
Obwohl die vollständigen Auswirkungen dieser Schocks noch nicht absehbar sind, ist klar, dass sie sowohl für den IWF als Kreditgeber der letzten Instanz und Garant für Finanzstabilität als auch für die Weltbank als wichtigste Entwicklungsbank für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen Folgen haben werden. Bemerkenswert ist jedoch, dass die Reaktion der Bretton-Woods-Institutionen (BWI) bislang lautet: Ruhe bewahren und weitermachen.

Schulden, | 26.04.2025

Die Schuldenfalle: Warum bezahlt Lateinamerika mit Menschenrechten?

Eine neue Latindadd-Studie gibt einen Überblick über den Zusammenhang zwischen Staatsverschuldung, Wirtschaftspolitik und Menschenrechten in Lateinamerika und der Karibik. Dieser Ansatz wurde in Wissenschaft und Politik aufgrund traditioneller Sichtweisen, die eine verzerrte Vorstellung von der Tragfähigkeit von Schulden vermitteln und sich auf fiskalische Aspekte der Rückzahlung konzentrieren, bislang meist vernachlässigt. Dadurch wird die Einhaltung der durch das geltende Völkerrecht garantierten Menschenrechte verletzt oder gefährdet.

FfD4-Konferenz, | 25.04.2025

Reaktionen des CS FfD Mechanism auf die erste Verhandlungsrunde für FfD4

Vom 1. bis 8. April haben die UN-Mitglieder in einer ersten echten Verhandlungsrunde über den ersten Entwurf eines Abschlussdokuments der 4. Internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung gesprochen. Leider sind die Verhandlungen nicht besonders transparent. Zivilgesellschaft darf zwar anwesend sein, aber nicht über Details – bspw. die Positionen einzelner Mitgliedsstaaten – berichten. Trotzdem wurden zu den einzelnen Kapiteln des Abschlussdokuments Reaktionen zusammengestellt und veröffentlicht.

Systemische Fragen, | 25.04.2025

Haben IWF und Weltbank der nachhaltigen Entwicklung den Rücken gekehrt?

Die schnelle und stillschweigende Zustimmung sowohl der Weltbank als auch des IWF zu den Forderungen der USA, deren wirtschaftliche Agenda an erster Stelle zu bedienen, zeigt, warum diese Governance-Struktur für die Mehrheit der Weltbevölkerung nicht funktioniert. Den beiden Institutionen „kann die Verantwortung für das internationale Wirtschaftssystem nicht übertragen werden“.

Infografiken: Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 2024

Die Mittel für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit sind 2024 zum ersten Mal seit 2017 zurückgegangen, was Alarmglocken für die Zukunft der Entwicklungshilfe läuten lässt. Diese Infografiken zeigen die wichtigsten Trends aus den vorläufigen Daten des OECD-Entwicklungshilfeausschusses (DAC).

Schulden, | 24.04.2025

Gesunde Schulden auf einem gesunden Planeten

Hin zu einem positiven Kreislauf aus Staatsverschuldung, Natur und Klimaresilienz

Der Abschlussbericht der Expertengruppe „Expert Review on Debt, Nature and Climate“ enthält eine Reihe politischer Empfehlungen, die den Ländern helfen sollen, sich aus der „dreifachen Krise“ – steigende Schuldenlast, Klimawandel und Naturverlust – zu befreien. Die Empfehlungen enthalten praktische Vorschläge, wie Finanzmittel für eine nachhaltige Entwicklung freigesetzt werden können – eine Aufgabe, die durch die jüngsten geopolitischen Ereignisse noch dringlicher geworden ist.

Warum die Entwicklungszusammenarbeit einen demokratischen Neustart braucht

Seit mehreren Monaten befindet sich die Entwicklungshilfe im freien Fall. Die massiven Kürzungen der USA, des weltweit größten Geberlandes, lieferten einen neuen Vorwand für weitere Ankündigungen von Kürzungen der Entwicklungshilfebudgets, die überraschend wenig kritisiert oder abgelehnt wurden und katastrophale Folgen haben werden.

Schulden, | 24.04.2025

Bewältigung der Staatsschuldenkrise und Rechtsstreitigkeiten inmitten politischer Instabilität

Afreximbank gegen Südsudan

Mehr als ein Jahrzehnt nach seiner Unabhängigkeit ist der Südsudan nach wie vor mit Instabilität, wirtschaftlicher Stagnation und Unsicherheit konfrontiert. Nach fast fünf Jahren Bürgerkrieg nahmen Salva Kiir und Riek Machar (die Führer der beiden wichtigsten oppositionellen politischen Koalitionen) im Juni 2018 an Verhandlungen teil, die zum „Revitalized Agreement on the Resolution of the Conflict in South Sudan” führten. Die Wechselwirkungen zwischen politischen und wirtschaftlichen Prozessen in Südsudan stehen jedoch aufgrund der enormen wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten des Landes im Fokus der Öffentlichkeit. Die jüngsten Kämpfe und die Verhaftung von Oppositionsführern haben die sich verschärfenden ethnischen Spannungen im Land in den Fokus gerückt und zeigen die Fragilität des Friedensabkommens von 2018. Gleichzeitig ist der Südsudan derzeit in einen komplexen Rechts- und Finanzstreit mit der Afrikanischen Export-Import-Bank (Afreximbank) verwickelt, die von der südsudanesischen Regierung 657 Millionen US-Dollar an Handels- und pandemiebezogenen Krediten zurückfordert.

Systemische Fragen, | 23.04.2025

Ein, zwei oder sogar gleich drei Mal Aufspalten!

Gleich in mehreren Verfahren in den USA gibt es Fortschritte, die in eine Aufspaltung von Big-Tech-Konzernen münden können. Neben einem möglichen Verkauf von Googles mächtigen Werbeplattformen steht auch im Verfahren zur Google-Suche ein Verkauf vom Browser Chrome im Raum. Und auch zu Meta läuft ein Verfahren, das im Verkauf von Instagram und WhatsApp enden könnte. Wo stehen die Verfahren, wie könnte es weitergehen und was bedeutet das für digitale Märkte?

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