GFANZ-Mitglieder finanzieren fossile Expansion mit Milliardensummen
Trotz ihrer Mitgliedschaft in der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) unterstützen Finanzinstitute weltweit immer noch die Expansion fossiler Energien mit Milliardensummen. Dazu zählen auch deutsche Institute, insbesondere die Deutsche Bank mit ihrer Tochter DWS. Dies zeigt ein neuer Bericht, der am 17. Januar 2023 von den Umweltorganisationen Reclaim Finance und urgewald zusammen mit weiteren NGO-Partnern veröffentlicht wurde. Die GFANZ ist laut eigener Aussage die größte Koalition von Finanzinstitutionen, die sich für den Übergang der Weltwirtschaft zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen einsetzen.
Jenseits des asiatisch-pazifischen Raums
AIIB und NDB in Lateinamerika: Neue Akteure für nachhaltige Entwicklung?
In dieser Ausagebe der Deep Dive-Serie wird untersucht, wie neue Akteure der Entwicklungsfinanzierung wie China in Lateinamerika und der Karibik Fuß gefasst haben, welche Interessen sie verfolgen und welche Auswirkungen sie auf die Entwicklung in der Region haben. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausweitung der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) und der Neuen Entwicklungsbank (NDB) über den asiatisch-pazifischen Raum hinaus, wobei ihre Rolle in Lateinamerika und der Karibik hervorgehoben und die Mitgliedschaft und die Prioritäten der Länder näher beleuchtet werden.
Green Finance: der Finanzmarkt als Hebel für die Klimatransformation?
Die Finanzwirtschaft stellt die Finanzierung für einen großen Teil der notwendigen Investitionen für die Klimatransformation bereit und bepreist die dabei möglichen Risiken. Green Finance-Maßnahmen können originäre Klimapolitik unterstützen. Dafür braucht es einen Rahmen, der dazu beiträgt Nachhaltigkeit in der Breite des Markts zu verankern und strukturelle Hemmnisse bei der Verfügbarkeit besonders relevanter Kapitalquellen sowie beim Zusammenspiel zwischen verfügbarem Kapital und notwendigen Investitionen abzubauen. Eine Lenkung von Finanzströmen in nachhaltige Investitionen in der Breite wird aber nur dann gelingen, wenn sich die relativen Preise in der Realwirtschaft durch einen ambitionierten CO2-Preis belastbar verändern.
Umsteuern für soziale Gerechtigkeit
Oxfams Bericht zu sozialer Ungleichheit 2023
Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht Oxfam den Bericht „Survival of the Richest“. Der Bericht macht deutlich, wie Konzerne und die reichsten Menschen der Welt in den derzeitigen Krisen extreme Gewinne machen, während der Großteil der Menschheit wachsende Armut erlebt. Die Autor:innen zeigen Wege auf und fordern, diese steigende Ungleichheit wieder einzufangen und umzukehren.
Mehr Austerität im Jahr 2023 würde Proteste auslösen
Meinungsbeitrag von Isabel Oritz und Sara Burke für IPS
Ein aktueller globaler Bericht warnt vor den Gefahren einer Austeritätswelle nach der Pandemie, die weitaus schwerwiegender werden dürfte als diejenige, die auf die globale Finanzkrise vor einem Jahrzehnt folgte. Während die Regierungen 2021 mit der Kürzung der öffentlichen Ausgaben begonnen haben, wird für 2023 in 143 Ländern ein Tsunami von Haushaltskürzungen erwartet, der mehr als 6,7 Milliarden Menschen oder 85 % der Weltbevölkerung betreffen wird.
Biodiversität und Finanzen
Management der doppelten Materialität
Wirtschaftliche Aktivitäten stehen im Mittelpunkt des Verlusts der biologischen Vielfalt. Gleichzeitig sind die meisten Wirtschaftssektoren in hohem Maße von den Leistungen der Ökosysteme abhängig. Die Zerstörung der Natur stellt die Integrität der Biosphäre in Frage, gefährdet letztlich das Überleben der Menschheit und stellt auch eine erhebliche Gefahr für die Stabilität des Finanzsystems dar. Wenn die Finanzinstitute die mit der biologischen Vielfalt verbundenen physischen Risiken und Übergangsrisiken verstehen und beherrschen, können sie Verluste und Reputationsschäden vermeiden. Darüber hinaus kann das Verständnis der Komplexität von Biodiversität und Ökosystemen die Finanzmarktakteure in die Lage versetzen, die wachsenden Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, die sich positiv auf die Natur auswirken.
Verbesserungsbedarf: Common Framework for Debt Treatment
Wenn Staatsschulden nicht mehr tragbar sind, werden sie irgendwann umstrukturiert. Das zeigt die Geschichte. Heute ist die große Herausforderung, den G20 Common Framework for Debt Treatment zu verbessern, damit alle Länder aktuelle Krisen bewältigen können. Hohe Verschuldung hindert viele daran.
Aus Politik und Zeitgeschichte: Inflation
Die Inflationsraten in Deutschland und der Eurozone sind nach wie vor immens. In der Hoffnung, die Preissteigerungen einzudämmen, erhöhte die Europäische Zentralbank zum Jahresende 2022 den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 Prozent. Für 2023 kündigte sie weitere Zinsanhebungen an.
Wie kann die Bundesregierung auf die steigenden Preise reagieren? Die Inflation ist eine komplexe politische und soziale Herausforderung, einfache Antworten nach Lehrbuch gibt es nicht. Hinter den unterschiedlichen ökonomischen Instrumenten im Kampf gegen die Preissteigerungen stecken normative Konzepte und Vorstellungen von der Rolle des Staates.
35 Millionen Euro für Regenwaldschutz in Brasilien
Das Entwicklungsministerium hat 35 Millionen Euro für den Amazonienfonds zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes freigegeben. Das gab Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Entwicklungsministerium (BMZ) Niels Annen in Brasilien bekannt. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hat der frisch vereidigte Staatspräsident Lula da Silva per Dekret die Steuerungsgremien des Fonds wiedereingesetzt und den Entwaldungsbekämpfungsplan reaktiviert. Damit sind die notwendigen Grundlagen für das deutsche Engagement über den Amazonien-Fonds gelegt. Die Unterstützung des Amazonienfonds und der Schutz des Tropenwalds waren auch Thema in den politischen Gesprächen vor Ort. Annen sicherte der neuen brasilianischen Regierung Unterstützung im Wald- und Klimaschutz zu.
Krise der Schuldentragfähigkeit: Kontext, Perspektiven und Empfehlungen
Die reichen Länder, in denen sich der Großteil des weltweiten Reichtums konzentriert, tragen eine große Verantwortung für die Anhäufung nicht tragfähiger Schulden im globalen Süden. Diese Situation wird durch die drastischen wirtschaftlichen, politischen und finanziellen Bedingungen, die die Gläubigerländer und die internationalen Finanzinstitutionen ihren Schuldnern auferlegen, noch verschärft. Da es keine transparenten Kriterien für einen Schuldenerlass gibt, wird das Schicksal dieser Länder dem guten Willen und den willkürlichen Bedingungen ihrer Gläubiger überlassen.