Es ist an der Zeit, sich von öffentlich-privaten Partnerschaften zu verabschieden
Der Aufstieg öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP) hat die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen und die Durchführung von Infrastrukturprojekten auf der ganzen Welt stark beeinträchtigt. In diesem Meinungsbeitrag für IPS zeigen Expertinn:en von Eurodad, Latindadd und APMDD auf, warum man von diesem gescheiterten Modell abrücken und öffentliche Optionen fördern sollte, um eine öffentliche Zukunft aufzubauen.
Gender Impact Investing & The Rise of False Solutions
Eine Analyse für feministische Bewegungen
Gender Impact Investing (GII) wird derzeit als Lösung für mangelnde Geschlechtergleichstellung propagiert. Doch wie ein Bericht von AWID zeigt, ist der Ansatz in Wirklichkeit Teil des Problems. Öffentliche und private Institutionen, die GII vermarkten, setzen es mit der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und mit mehr Ressourcen für Frauen und Mädchen gleich. Keine der beiden Behauptungen ist evidenzbasiert. Vielmehr ist GII ein weiterer Ausdruck dafür, dass Leben und Gesellschaften derselben finanziellen Logik unterworfen werden, die die tiefgreifenden Ungleichheiten in unserer Welt geformt hat und weiterhin formt.
Die Dringlichkeit einer IWF-Reform
Illustriert an Beispielen aus dem Nahen Osten und Nordafrika
Jahrzehntelang haben sich die Programme des Internationalen Währungsfonds auf makroökonomische und finanzielle Stabilität konzentriert und der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Im Nahen Osten und in Nordafrika haben sich die Lebensbedingungen weiter verschlechtert, insbesondere durch das Zusammenwirken von Pandemie, Russlands Einmarsch in der Ukraine und Klimawandel. Tiefgreifende Reformen sind dringend erforderlich.
Aufruf an lateinamerikanische und karibische Minister, globale Besteuerung zu überdenken
Der Finanzminister und ehemalige Unter-Generalsekretär für wirtschaftliche und soziale Fragen der UN, José Antonio Ocampo, hat seine Kolleg:innen aus Lateinamerika und der Karibik zu einem Gipfel über globale Steuerfragen am 27. und 28. Juli nach Cartagena eingeladen. Dort soll über drei Themen vertieft diskutiert werde: Die globale Verteilung von Besteuerungsrechten, Steuerwettbewerb und Vermögenssteuern.
Finanzwende Standpunkt: Gesetzliche Rente nicht an Finanzmärkte bringen!
„Die Aktienrente von Christian Lindner ist keine gute Idee und in der Umsetzung schwach. Unsere gesetzliche Rente hat an den Aktienmärkten nichts verloren.“ Das schreibt Michael Peters in einem Standpunkt der Bürgerbewegung Finanzwende. „Die gesetzliche Rente darf nicht an die Finanzmärkte, sonst muss der Staat im Notfall immer wieder für die Spekulationsverluste mit Milliarden geradestehen.“
Ägypten: IWF-Rettungsaktion zeigt Risiken von Sparmaßnahmen und Korruption auf
Einige positive Schritte bei sozialer Sicherung und Transparenz
Der neue Kreditvertrag des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Ägypten in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar setzt weitgehend wirtschaftliche Ansätze fort, die die wirtschaftlichen Rechte von Millionen Menschen ungeschützt lässt, so Human Rights Watch und Democracy in the Arab World Now (DAWN).
Klimakrise, Verschuldung und Wiederaufbau in einem Kontext multipler Krisen
Ein neuer Bericht von Latindadd beleuchtet den Zusammenhang von Verschuldung mit der Erholung nach der Pandemie und der Klimafinanzierung. Das Dokument basiert auf aktuellen Daten und berücksichtigt den schwierigen Kontext der multiplen Krisen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist und die durch die negativen Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine noch verschärft werden. Außerdem werden in dieser Studie Alternativen analysiert und ein allgemeiner Aufruf zu einer dringenden und sofortigen Reform der internationalen Finanzarchitektur formuliert.
Bericht des UN-Generalsekretärs zu internationalen Entwicklungszusammenarbeit
Der Bericht des Generalsekretärs über Trends und Fortschritte in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit (E/2023/48) wurde im Vorfeld des Forums für Entwicklungszusammenarbeit 2023 (Development Cooperation Forum, DCF) veröffentlicht, das am 14. und 15. März in New York stattfindet. Der Bericht analysiert den Stand der Dinge und die Herausforderungen für die am meisten gefährdeten Länder, Gemeinschaften und Menschen. Darüber hinaus werden Schlüsselsektoren hervorgehoben, in denen die Entwicklungszusammenarbeit dazu beitragen kann, verschiedene, miteinander verknüpfte Anfälligkeiten zu bekämpfen und Resilienz aufzubauen. Der Bericht enthält politische Empfehlungen für das Forum und andere Anlässe im Jahr 2023 im Rahmen der Umsetzung und Überprüfung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und des Folgeprozesses zur Entwicklungsfinanzierung.
A Just Post-COVID-19 World – Cooperative Policies at a Global Level
Österreichische Entwicklungspolitik 2022
Seit 1985 gibt die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung regelmäßig die Publikation „Österreichische Entwicklungspolitik – Analysen · Berichte · Informationen“ heraus. Die vorliegende Ausgabe 2022 widmet sich in ihrem ersten Teil der Debatte über notwendige systemische Veränderungen auf globaler Ebene, in einer Welt, die gerade von multiplen Krisen erschüttert wird. Aufbauend auf den Analysen, die steigende Verarmung und Ungleichheit, eine verschlechterte Finanz- und Verschuldungssituation bzw. sich verändernde globale Produktionsmuster aufzeigen, diskutieren unterschiedliche Autor*innen die Lehren aus den Krisen und skizzieren Reformmöglichkeiten. U.a. schreibt Wolfgang Obenland vom Forum Umwelt & Entwicklung über einen nötigen Neuanfang in der Entwicklungsfinanzierung.
Modern Monetary Theory
Eine Übersicht vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags
Modern Monetary Theory (MMT) ist eine ökonomische Denkschule, die seit rund 25 Jahren besteht. Entwickelt wurde sie hauptsächlich von US-amerikanischen Ökonomen wie William Mitchell, Stephanie Kelton, Randall Wray und Eric Tymoigne. Die Theorie wurde zuerst vorwiegend in Online-Foren diskutiert. Inzwischen hat sie in den USA eine gewisse Popularität erreicht, was sich daran zeigt, dass 2019 ein eigenes Lehrbuch zu der Theorie veröffentlicht wurde und das Buch von Stephanie Kelton „The Deficit Myth: Modern Monetary Theory and the Birth of the People’s Economy“ ein Bestseller der New York Times war. Stephanie Kelton gehörte während der Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2016 in den USA zu den Beratern von Bernie Sanders, einem Bewerber der Demokratischen Partei. In Deutschland sind wichtige Online-Foren, in denen die Theorie diskutiert wird, „Ökonomenstimme“ und „Makroskop“. Bekanntester deutscher Vertreter der Theorie ist Dirk Ehnts, Vorstandssprecher der Samuel-Pufendorf-Gesellschaft für politische Ökonomie.