Kontrollverlust in der Klimafinanzierung

Wie viel weiß die Weltbank über die von ihr behaupteten Klimaschutzmaßnahmen?

Oxfam stellt fest, dass sich bei Projekten der Weltbank während der Umsetzung vieles ändern kann. Im Durchschnitt weichen die tatsächlichen Ausgaben für die Projekte der Bank um 26 bis 43 Prozent von den veranschlagten Beträgen ab. Über das gesamte Klimafinanzierungsportfolio hinweg beläuft sich diese Differenz zwischen 2017 und 2023 auf 24,28 bis 41,32 Milliarden US-Dollar. Es liegen keine Informationen darüber vor, welche neuen Klimaschutzmaßnahmen unterstützt und welche geplanten Maßnahmen gekürzt wurden. Es ist unmöglich, die (Miss-)Erfolge der Bank in Sachen Klimaschutz zu messen, ohne zu wissen, wie viel von den in der Projektgenehmigungsphase als Klimafinanzierung verbuchten Mitteln zu tatsächlichen Ausgaben wird.

Wer profitiert vom Global Gateway?

Die neue Strategie der EU für Entwicklungszusammenarbeit

Dieser neue Bericht von Counter Balance, Eurodad und Oxfam analysiert das Global Gateway im Detail und konzentriert sich auf 40 seiner Vorzeigeprojekte – insbesondere in den Bereichen Energie und Klima (einschließlich Rohstoffe), Digitales und Gesundheit. Er geht der Frage auf den Grund: Fördert das Global Gateway die Außenpolitik und die Unternehmensinteressen der EU auf Kosten einer echten Entwicklung in ihren Partnerländern?

Multilateralismus in einer Ära globaler Oligarchie

Wie extreme Ungleichheit die internationale Zusammenarbeit untergräbt

Multilaterale Bemühungen sind nicht in der Lage, angemessen auf kritische globale Herausforderungen zu reagieren, darunter die Klimakrise und anhaltende Armut und Ungleichheit. Während einige die Blockade ausschließlich auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen mächtigen Ländern zurückführen, ist eine solche Fokussierung unvollständig. Ein Hauptgrund für das Scheitern der internationalen Zusammenarbeit ist vielmehr die extreme wirtschaftliche Ungleichheit. Heute besitzt das reichste Prozent der Welt mehr Vermögen als 95 Prozent der Menschheit.

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Wert der Klimafinanzierung bis zu 88 Milliarden Dollar weniger als angegeben

Geberländer zeichnen übertrieben rosiges Bild ihrer finanziellen Hilfen für Klimaschutz und Anpassung in einkommensschwachen Ländern

Die im Rahmen der Klimafinanzierung tatsächlich erbrachte Unterstützungsleistung der Industrieländer betrugen im Jahr 2022 mindestens zwei Drittel weniger, als die offiziell berichteten Zahlen der Geberländer vermuten lassen. Das zeigt eine neue Berechnung von Oxfam. So stehen den einkommensschwachen Ländern für Klimaschutz und Anpassung an klimatische Veränderungen zwar 116 Milliarden Dollar zur Verfügung, die dahinterstehende, tatsächlich erbrachte Leistung der Industrieländer beträgt jedoch nur 28-35 Milliarden, also effektiv bis zu $88 Mrd. Dollar weniger. Oxfam fordert, dass die reichen Länder stärker zur Rechenschaft gezogen werden, deutlich mehr Finanzmittel bereitstellen und ihre Finanzierung transparenter gestalten sollen.

IDA21 Staatsfeind Nr. 1: Steigende Ungleichheit

Angesichts des immensen Finanzierungsbedarfs zur Erreichung der Entwicklungsziele – jährlich fast 4 Billionen Dollar – unterstützt Oxfam eine solide und großzügige Aufstockung der IDA. Doch das Erreichen eines Rekordbetrages macht die IDA nur größer, obwohl eine bessere IDA am nötigsten wäre. Eine bessere, wirkungsvollere IDA muss die Finanzierungskosten minimieren, aber noch wichtiger ist es, Investitionen zu fördern, die Ungleichheit verringern. Schließlich sind Fonds wie IDA auch deshalb so wichtig, weil wir es gemeinsam versäumt haben, die extreme Ungleichheit innerhalb und zwischen den Ländern zu bekämpfen.

Die Besteuerung von Finanztransaktionen

Eine Analyse des französischen Systems

Dieser Bericht analysiert die Finanztransaktionssteuer (FTT), wie sie in Frankreich existiert. Er geht insbesondere der Frage nach, wer sie bezahlt und wie sie bezahlt wird. Dem Bericht zufolge könnten zusätzliche Einnahmen von bis zu 3 Milliarden US-Dollar erzielt werden, wenn die Einziehung der Steuer und ihre Kontrolle verbessert und alle Transaktionen (einschließlich Intraday-Transaktionen) besteuert würden. Die FTT finanziert auch den französischen Haushalt für internationale Solidarität, der im Februar 2024 unverhältnismäßig stark gekürzt wurde (um 742 Millionen Euro, was 13% entspricht).

Systemische Fragen, | 13.06.2024

Jenseits von Krisen

Die Zukunft der Sonderziehungsrechte als Quelle der Entwicklungs- und Klimafinanzierung

Die Zuteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) während der COVID-19-Pandemie hat erhebliches Interesse an der Nutzung von SZR als Instrument der Entwicklungs- und Klimafinanzierung geweckt. In diesem Kurzdossier wird argumentiert, dass die monetäre Logik, die den SZR zugrunde liegt, eine regelmäßige Zuteilung von mindestens 200 Milliarden Dollar pro Jahr und mehr als eine Verdoppelung des Anteils der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen rechtfertigt. Nach der Zuteilung können Regierungen die SZR auf vielfältige Weise nutzen, unter anderem zur Finanzierung von Entwicklungs- oder Klimaprojekten. In dem Papier werden auch Reformen zur Vertiefung des SZR-Systems im Interesse aller Länder erörtert.

Keine Entwicklungsgelder mehr für gewinnorientierte private Gesundheitsdienstleister!

Organisationen der Zivilgesellschaft fordern ein Ende der Finanzierung privater, gewinnorientierter Gesundheitsdienstleister durch Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen. Es gibt immer mehr Belege dafür, dass diese Mittel an teure, unerreichbare private Krankenhäuser und Kliniken in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen fließen, die die Ungleichheiten im Gesundheitswesen vergrößern, Armut und geschlechtsspezifische Diskriminierung verschärfen und die Menschenrechte verletzen.

Inequality Inc.

Oxfam-Bericht zur sozialen Ungleichheit 2024

Die fünf reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen seit 2020 verdoppelt, fast fünf Milliarden Menschen sind ärmer geworden. Unser Bericht macht deutlich, wie Superreiche und Konzerne von Inflation, Kriegen und Pandemie profitieren, während die meisten Menschen unter den Folgen leiden. Wir fordern deshalb eine Besteuerung großer Vermögen, um in den Klimaschutz, den Ausbau von Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherung zu investieren.

Großbritanniens Entwicklungsfinanzierung „schadet Gesellschaft und Umwelt“

Organisationen der Zivilgesellschaft reagieren auf den Bericht des britischen parlamentarischen Ausschusses für internationale Entwicklung

Der jüngste Bericht des Internationalen Entwicklungsausschusses (IDC) des britischen Unterhauses mit dem Titel „Investment for development – The UK’s Strategy towards Development Finance Initiatives“ (Investitionen für Entwicklung – Die Strategie des Vereinigten Königreichs für Entwicklungsfinanzierungsinitiativen) gibt Anlass zu großer Besorgnis über die Investitionen des Vereinigten Königreichs im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit, die die unterzeichnenden Organisationen teilen und bekräftigen. Sie sind besonders besorgt über die Aktivitäten und Auswirkungen der British International Investment (BII) in Schlüsselsektoren, die für die Verwirklichung der Menschenrechte verantwortlich sind, einschließlich Bildung und Gesundheit.

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