Systemische Fragen, | 17.10.2025

Ein „SDR-Playbook“ für den IWF

Die vierte Internationale Konferenz über Entwicklungsfinanzierung (FfD) in Sevilla führte zur Verabschiedung des „Compromiso de Sevilla“, einem konsensbasierten Abschlussdokument, das die Notwendigkeit eines neuen globalen Rahmens für die Entwicklungsfinanzierung bekräftigt. Unter anderem ermutigt der Compromiso den Internationalen Währungsfonds (IWF), eine Stärkung seiner Rolle im „ex-ante globalen Finanzsicherheitsnetz, insbesondere für Entwicklungsländer“ zu prüfen. Das Dokument fordert den IWF auf, ein Sonderziehungsrechte-Handbuch (SDR-Playbook) zu erstellen, „das operative Leitlinien enthält und die Rolle der Sonderziehungsrechte in Krisen und Schockphasen stärkt“. Für ein solches Handbook haben Latindadd und das Center for Economic and Policy Research nun Vorschläge veröffentlicht.

Schulden, | 15.03.2024

Der effektive Kreditzins des IWF für große Kreditnehmer liegt jetzt bei über 8 Prozent

Der Internationale Währungsfonds (IWF) gilt als „Super-Senior“-Gläubiger für Entwicklungsländer, verlangt aber inzwischen über 8 Prozent für Auszahlungen an seine höchstverschuldeten Kreditnehmer. Super-Senior-Kredite sind Kredite, die vorrangig vor allen anderen Krediten zurückgezahlt werden müssen. Experten in Entwicklungsländern behaupten gewöhnlich, dass die Regierungen die Kreditaufnahme bei multilateralen Kreditgebern wie dem IWF vorziehen sollten, weil dies billiger sei als die Aufnahme von Schulden bei anderen Geldgebern. Während sie in der Regel die sozialen und wirtschaftlichen Kosten der Kreditvergabe-Bedingungen (der Konditionalität) ignorieren, lassen sie auch die wahren finanziellen Kosten der IWF-Kredite außer Acht.

Systemische Fragen, | 17.01.2024

Mehr Sonderziehungsrechte für Lateinamerika und die Karibik

Ein wirksames Instrument in einer Ära multipler Krisen

Der neue Bericht von Latindadd und CEPR untersucht die Auswirkungen der Sonderziehungsrechte (SZR) in Lateinamerika und der Karibik. In dem Bericht werden die SZR als wichtigster alternativer Finanzierungsmechanismus dargestellt, der den Entwicklungsländern Mittel zur Verfügung stellen kann, ohne die Schuldenlast zu erhöhen. Andererseits werden die Beschränkungen des Zugangs zu den SZR in Frage gestellt, da sie im Widerspruch zu dem ursprünglichen Geist stehen, der die Zuteilung im Jahr 2021 motivierte.

Schulden, Systemische Fragen, | 13.04.2023

Die wachsende Belastung durch IWF-Zuschläge: Eine aktualisierte Schätzung

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erhebt für Kredite an seine am stärksten verschuldeten Kreditnehmer mit mittlerem Einkommen zusätzliche Gebühren zu den regulären Zinszahlungen und Servicegebühren. Diese „Aufschläge“ (surcharges) – die die Zinssätze der Kreditnehmer um 2 bis 3 Prozentpunkte erhöhen – ziehen knappe Ressourcen von anderen potenziellen Ausgaben wie Gesundheit, Klimaanpassung und Armutsbekämpfung ab, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, an dem diese Länder die größten Liquiditätsengpässe haben.

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