Interessenkonflikte und Nebentätigkeiten im neuen Finanzausschuss
Mit dem Ausscheiden der FDP haben auch einige Abgeordnete mit Verbindungen zur Finanzbranche den Finanzausschuss verlassen. Trotzdem fällt eine Häufung von Abgeordneten auf, die Nebeneinkünfte von Sparkassen oder Volksbanken erhalten. Mehrere Abgeordnete sind nebenbei Mitglieder in Gremien ihrer lokalen Sparkassen oder Volksbanken und erhalten hierfür vier- bis fünfstellige Beträge. Das zeigt eine bedenkliche Nähe zwischen Abgeordneten und einzelnen Akteur*innen aus der Finanzbranche, die die Unabhängigkeit bei der politischen Willensbildung beeinflussen kann. Jenseits dieser Nebeneinkünfte haben viele der neuen Ausschussmitglieder ihre Nebeneinkünfte noch nicht erklärt. Hier wird in Zukunft zu prüfen sein, ob Interessenkonflikte bestehen.
Lobbystrategien der Private-Equity-Branche
Private-Equity-Firmen sind heute in fast allen Lebensbereichen präsent – von der Mietwohnung über die Arztpraxis bis zum Fußballclub. Eine neue Finanzwende-Studie zeigt, wie Private Equity versucht, Einfluss auf die Politik zu nehmen. Besonders brisant: Einzelne Branchenriesen lobbyieren ohne Eintrag im Lobbyregister des Deutschen Bundestags. Und die Bundesregierung schweigt über ihre Lobby-Kontakte.
Zwei Seelen wohnen, ach, in Banken Brust
Banken auf widersprüchlichem Kurs beim Thema Nachhaltigkeitsdaten
Einige der großen Banken beklagen in ihren Nachhaltigkeitsberichten den Mangel an belastbaren Nachhaltigkeitsdaten und die damit verbundenen Unsicherheiten bei der Bewertung von Klimarisiken. Das ist das Ergebnis der Finanzwende-Analyse der aktuellen Nachhaltigkeitsberichte der fünf größten in Deutschland aktiven Banken – Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, ING Diba und UniCredit. Dennoch unterstützt ihr gemeinsamer Lobbyverband, die Deutsche Kreditwirtschaft, den „Omnibus“-Vorschlag der Europäischen Kommission, der die Offenlegungspflichten für Nachhaltigkeitsdaten massiv reduzieren und eine genauere Bewertung von Klimarisiken erheblich erschweren würde.
Ausnahme für den Finanzsektor
Wie Teile der Finanzlobby europäische Sorgfaltspflichten aushebelten
In einem neuen Bericht zeigt Finanzwende auf, wie es der Finanzlobby auf europäischer Ebene gelungen ist, dass der Finanzsektor weitgehend aus dem Lieferkettengesetz ausgenommen wurde. Ein beispielloser Lobbyerfolg, der im aktuellen Prozess der Überarbeitung europäischer Regeln für nachhaltige Finanzmärkte rückgängig gemacht werden sollte.
Standpunkt: Keine Deregulierung für Krypto
Das Versprechen einer goldenen Krypto-Zukunft durch die neue Trump-Administration ist gefährlich. Es treibt die Verflechtung des traditionellen Finanzsektors und des Krypto-Sektors voran. Krypto bleibt aber extrem instabil und spekulativ. Um das Finanzsystem zu schützen, darf es keine Deregulierung geben.
Mehr Klarheit über die mächtige Finanzlobby
Seit drei Jahren gibt es in Deutschland das Lobbyregister. Und seit drei Jahren steht die Finanzlobby unangefochten an seiner Spitze. Eine Reform des Registers sorgt jetzt für noch mehr Klarheit über die konkrete Einflussnahme sowie finanzielle Mittel von Banken und Verbänden. Erstmals ist ersichtlich, welche Gesetze beeinflusst und welche gut vernetzten externen Berater:innen und Agenturen hierfür in Anspruch genommen wurden. Diese neuen Erkenntnisse reichen aber nicht aus. Es braucht weiterhin strengere Regeln für mehr Transparenz.
Die Lobbymacht der Sparkassen
Die Sparkassen-Finanzgruppe gehört zu den mächtigsten Playern der Finanzlobby – das zeigt eine neue Recherche von Finanzwende. Die Recherche macht deutlich, über welche enormen Ressourcen die Sparkassen bei ihrer Lobbyarbeit verfügen und wie eng ihre Verbindungen zu Politiker*innen aus verschiedenen Parteien sind. Finanzwende fordert, dass die Politiker*innen in den Aufsichtsgremien ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen und die Interessen der Allgemeinheit vertreten!
NGO-Koalition fordert: „Generationenkapital“ muss generationengerecht werden
In einer am 25. September veröffentlichten Stellungnahme fordern 10 Nichtregierungsorganisationen verbindliche Vorgaben zum Schutz von Umwelt, Klima und Menschenrechten beim geplanten „Generationenkapital“. Im Gesetzentwurf der Bundesregierung fehlen solche Regeln bisher. Am 27. September fand die erste Lesung im Bundestag statt.
Greenwashing: Die Aufsicht macht den Unterschied
Greenwashing schadet Unternehmen finanziell: Jedoch erst, wenn sich Aufsichtsbehörden wie die BaFin einschalten und Greenwashing von Banken und Vermögensverwaltern nachgehen. Das zeigt eine neue Studie von Finanzwende. Leiten die Aufsichtsbehörden Ermittlungen ein, fällt der Börsenkurs der Unternehmen um durchschnittlich 6 Prozent, kommt es zur Durchsuchung sogar um weitere 5 Prozent – verglichen mit dem zu erwartenden Kurs ohne das Eingreifen der Aufsicht. Solche Kursbewegungen setzen das Management unter Druck, ihr Verhalten zu ändern. Die Studie macht deutlich: Eine aktive Finanzaufsicht ist einer der wichtigsten Hebel, um Greenwashing zurückzudrängen.
Wie die Finanzlobby die Finanztransaktionssteuer weichspülte
Seit mehr als zehn Jahren streiten die europäischen Länder um die Ausgestaltung einer Finanztransaktionssteuer. Unter dem starken Einfluss der Finanzlobby ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese kommen wird, verschwindend gering.