Private Finanzierung
Neben den öffentlichen Quellen für die Finanzierung transformativer Prozesse sind private Geldgeber enorm wichtig. Viele Billionen Euro werden von sog. Institutionellen Anlegern – also Rentenfonds oder anderen Kapitalgesellschaften wie bspw. Blackrock – verwaltet und angelegt. Wenn es gelänge, diese Mittel aus nicht nachhaltigen Bereichen abzuziehen und in tatsächlich nachhaltige Sektoren umzulenken, wäre viel erreicht. Die entsprechenden Diskussionen fallen unter die Überschrift „Sustainable Finance“. Ihre Themen sind Kriterien dafür, was eigentlich nachhaltig ist, Anreize dafür, dort mehr zu investieren, und welche Folgen das alles für Marktstabilität und Kapitalmarktregulierung haben dürfte. Konkreter geht es um die Frage, wie bzw. ob bspw. ausländische Direktinvestitionen in den Ländern des Globalen Südens subventioniert werden können (durch sog. Blending oder Leveraging), welche Rolle öffentlich-private Partnerschaften spielen sollten, und wie man die Kurzfristigkeit von Finanzierungsentscheidungen überwinden kann.
10 Forderungen für eine nachhaltigere Finanzwirtschaft
Luxemburgische Zivilgesellschaft richtet sich an Entscheidungsträger
Anlässlich der Parlamentswahlen im Oktober 2023 hat am 12. Julie eine Koalition aus sechs Organisationen der luxemburgischen Zivilgesellschaft ihre wichtigsten Forderungen für einen nachhaltigeren Finanzsektor vorgestellt. Die nächste Regierung müsse den Finanzsektor an den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens ausrichten und sozialen Aspekten und Menschenrechten mehr Aufmerksamkeit schenken. Die sechs Organisationen rufen die politischen Entscheidungsträger dazu auf, geeignete Regulierungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Finanzströme in die Unternehmen zu lenken, die zu einer globalen, nachhaltigen Wirtschaftstransformation beitragen.
Africa’s Development Dynamics 2023
Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung
Der Bericht „Africa’s Development Dynamics 2023“ nutzt Erfahrungen aus Zentral-, Ost-, Nord-, Süd- und Westafrika, um politische Empfehlungen zu entwickeln und bewährte Verfahren auf dem gesamten Kontinent zu verbreiten. Die Analyse der Entwicklungsdynamik, die sich auf die neuesten Statistiken stützt, soll afrikanische Staats- und Regierungschefs dabei unterstützen, die Ziele der Agenda 2063 der Afrikanischen Union auf allen Ebenen zu erreichen: kontinental, regional, national und lokal.
WeiterlesenUmfassende Klimaschutzpflichten für Unternehmen existieren, sind aber oft nicht konkret genug
Rechtsgutachen für Sick-Umweltstiftung, Germanwatch und Protect the Planet
Große Unternehmen sind schon heute nach deutschem Recht dazu verpflichtet, ihre Geschäftsmodelle am 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Von großen Teilen der Wirtschaft bisher unbeachtet, existieren schon jetzt handfeste klimabezogene Pflichten, die Unternehmen zum Handeln zwingen. Zu diesem Schluss kommt ein am 6. Juli veröffentlichtes Rechtsgutachten der Hamburger Kanzlei Günther, das die Sick-Umweltstiftung gemeinsam mit den Umweltorganisationen Germanwatch und Protect the Planet in Auftrag gegeben hat.
Der „B-Ready“-Index der Weltbank fördert Unterbietungswettlauf für Arbeitnehmer
Der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC warnt davor, dass das neue „B-Ready“-Projekt der Weltbank eine schlechte Nachricht für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer darstellt, da es Arbeitnehmerrechte und soziale Sicherungssysteme in allen Beschäftigungssektoren untergraben wird.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Nachhaltige Finanzwirtschaft
politische ökologie 02 – 2023
Als 2008 die Finanzkrise um den Globus schwappte, gelobten Finanzmarktakteure und Gesetzgeber wortreich Besserung. Wirklich geändert hat sich seitdem wenig, denn die Finanzlobby wehrt sich nach Kräften. Greenwashing bei Finanzprodukten ist an der Tagesordnung und die Maxime des schnellen Gewinns regiert weiter – egal welche ökologischen und sozialen Kosten dadurch für die Allgemeinheit entstehen. Trotz neuer Offenlegungs- und Berichtspflichten ist das Gebaren von Banken, Versicherern und Vermögensverwaltern weiter Teil des Problems und meist nicht zukunftstauglich. Bislang fehlen grundlegende Weichenstellungen und politische Instrumente mit direkter Lenkungswirkung. Damit der Finanzsektor der Gesellschaft dient und zum Transformationstreiber wird, ist ein neuer Anlauf zur Finanzmarktregulierung nötig – und möglich.
Offener Brief: Ambitionierte Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU ermöglichen
Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sollen einheitliche Regeln für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen in der EU schaffen. Berichtet werden soll etwa, wie sich Unternehmensaktivitäten auf Biodiversität und Ökosysteme, Verschmutzung oder auf das Fortschreiten der Klimakrise auswirken. Der ursprüngliche Vorschlag zur ESRS ist von der EU-Kommission bereits abgeschwächt worden. Im Juli 2023 enden nun in die öffentlichen Konsultation zu den delegierten Rechtsakten der ESRS.
WeiterlesenKlima-Szenarioanalysen im Kreditgeschäft der Banken
Klima-Szenarioanalysen zur Abschätzung der Risiken im Kreditgeschäft der Banken werden immer populärer. Damit verbunden ergibt sich die Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen mit solchen Szenarioanalysen einhergehen und wofür sie daher eingesetzt werden können und sollten. Die vorliegende Kurzbroschüre des Umweltbundesamts zeigt, dass die denkbaren und aktuell diskutierten Einsatzmöglichkeiten der Klima-Szenarioanalysen vielfältig sind. Die Autoren diskutieren in der Studie die Unterschiede zwischen Klima-Szenarioanalysen und traditionellen Szenarioanalysen in Banken. Darüber hinaus analysiert die Studie, welche Funktionen Klima-Szenarioanalysen erfüllen können und wie sie dabei unterstützen, die Realwirtschaft in Richtung Green Economy zu transformieren.
Geht es um Patienten oder Profite?
Eine Analyse des Engagements deutscher Entwicklungszusammenarbeit im indischen privaten Gesundheitssektor
Das Gesundheitswesen hat sich weltweit zu einem lukrativen Bereich für wachsende Investitionen entwickelt. Im heutigen Indien wird dieser Sektor immer stärker kommerzialisiert und sowohl von internationalen Entwicklungsinstitutionen als auch von vielen inländischen Regierungen unterstützt. Diese Studie analysiert kritisch das finanzielle Engagement deutscher Entwicklungsagenturen bei privaten Gesundheitsdienstleistern in Indien und versucht, Einblicke in deren Auswirkungen auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit zu geben.
Wer verwaltet Ihre Zukunft?
Dieser Bericht befasst sich eingehend mit den Strategien und Praktiken von 30 großen Vermögensverwaltern. Ziel derUntersuchung ist es, eine Einschätzung darüber zu geben, wie diese Unternehmen mit dem Klimarisiko umgehen, und zu beurteilen, ob ihre Aktivitäten die Klimakrise und damit verbundene systemische Risiken verschärfen.
Den Kurs neu bestimmen
Global Wealth Report 2023
In diesem Bericht, der 23. jährlichen Boston Consulting Group-Studie über die globale Vermögensverwaltungsbranche, gehen die Autor:innen darauf ein, wie die Vermögensverwalter auf die gegenwärtigen Turbulenzen reagieren, weisen auf Entwicklungen hin, die Branchenbeobachter überraschen könnten – wie etwa die Tatsache, dass die Zinserträge aus Einlagen in vielen Regionen die rückläufigen Erträge aus Anlagegebühren überkompensieren – und werfen einen detaillierten Blick darauf, wie sich die Vermögensverwalter in den verschiedenen Bereichen ihres Geschäfts entwickelt haben. Darüber hinaus bietet der Bericht eine umfassende Marktanalyse, analysieren das anhaltende Streben der Branche nach langfristiger Rentabilität und skizzieren acht Initiativen – sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Kostenseite -, die den Unternehmen helfen können, sich optimal für die Zukunft zu positionieren.