Private Finanzierung
Neben den öffentlichen Quellen für die Finanzierung transformativer Prozesse sind private Geldgeber enorm wichtig. Viele Billionen Euro werden von sog. Institutionellen Anlegern – also Rentenfonds oder anderen Kapitalgesellschaften wie bspw. Blackrock – verwaltet und angelegt. Wenn es gelänge, diese Mittel aus nicht nachhaltigen Bereichen abzuziehen und in tatsächlich nachhaltige Sektoren umzulenken, wäre viel erreicht. Die entsprechenden Diskussionen fallen unter die Überschrift „Sustainable Finance“. Ihre Themen sind Kriterien dafür, was eigentlich nachhaltig ist, Anreize dafür, dort mehr zu investieren, und welche Folgen das alles für Marktstabilität und Kapitalmarktregulierung haben dürfte. Konkreter geht es um die Frage, wie bzw. ob bspw. ausländische Direktinvestitionen in den Ländern des Globalen Südens subventioniert werden können (durch sog. Blending oder Leveraging), welche Rolle öffentlich-private Partnerschaften spielen sollten, und wie man die Kurzfristigkeit von Finanzierungsentscheidungen überwinden kann.
Aligning Financial Intermediary Investments with the Paris Agreement
Das Pariser Klimaabkommen definiert das Ziel, die Finanzströme an emissionsarmen und klimaresistenten Entwicklungspfaden auszurichten. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Entwicklungsbanken – viele haben sich bereits verpflichtet, ihre Investitionen mit dem Pariser Abkommen in Einklang zu bringen. Bislang haben sich ihre Bemühungen vor allem auf direkte Projektfinanzierungen konzentriert. Die meisten Entwicklungsbanken leiten jedoch erhebliche Teile ihrer Investitionen über Finanzintermediäre. Auch diese „indirekten“ Investitionen müssen an die Ziele des Pariser Abkommens angepasst werden. Germanwatch, das NewClimate Institute und das World Resources Institute schlagen hierfür einen stufenweisen Ansatz vor.
Pandemie-Profiteure und Virus-Verlierer*innen
Oxfam-Bericht: Wachsende Ungleichheit in Lieferketten
Wie wirkt sich die COVID-19 Pandemie auf die Umsätze von Supermärkten und die Situation der Arbeiter*innen aus, die beispielsweise auf Plantagen in Brasilien oder Indien unsere Lebensmittel produzieren? Der Bericht zeigt, wie das Virus Ungleichheit und Probleme in globalen Lieferketten weiter verschärft.
Doppelstandards und Ackergifte von Bayer und BASF
Ein Blick hinter die Kulissen des internationalen Handels mit Pestizidwirkstoffen
In einer gemeinsamen Studie mit der Rosa-Luxemburg Stiftung und PAN Germany zeigt INKOTA, dass Bayer und BASF tief im internationalen Geschäft mit hochgefährlichen Pestiziden und Pestizidwirkstoffen stecken. Dabei ermöglichen Doppelstandards den Konzernen die Vermarktung ihrer Pestizide und Wirkstoffe im globalen Süden, auch wenn diese in der EU aus Gesundheits- oder Umweltschutzgründen nicht mehr genehmigt oder verboten sind.
Mikrokredite menschenrechtlich beleuchtet
Zaubermittel oder Armutsfalle?
Mikrokreditprogramme galten lange Zeit als Wundermittel zur Armutsbekämpfung. Der nach privatwirtschaftlichen Prinzipien organisierte Mikrofinanzmarkt boomt seit Anfang der 2000er-Jahre und erreichte 2017 über 120 Millionen Kundinnen, bei einem Kreditportfolio von über 100 Milliarden US-Dollar. Mit weltweit durchschnittlichen Zinserträgen von rund 20 Prozent der Kreditportfolios erzielt die Branche satte Einnahmen für die Mikrofinanzorganisationen, staatlichen und privaten Investorinnen sowie die privaten AnlegerInnen. Allein 2017 summieren sich die Erträge auf mind. 20,43 Milliarden US-Dollar. Doch welche Auswirkungen haben Mikrokreditprogramme auf die Lebensbedingungen der Kundinnen im Globalen Süden?
WeiterlesenDAWN Informs on PPPs
Unternehmen auf der ganzen Welt erobern mehr und mehr den öffentlichen Raum und dringen in alle Aspekte des Lebens der Menschen ein.
Öffentlich-private Partnerschaften (PPP) sind zu einem mächtigen Instrument geworden, um das zu erreichen, was langsam wie die Privatisierung des Lebens selbst aussieht.
Feministische Forscherinnen aus dem Globalen Süden haben ein Jahr lang in ihren Heimatländern, von Fidschi bis Senegal, von Mexiko bis Indien, zu diesem Thema recherchiert und eine Reihe von Artikeln verfasst.
Shifting the Trillions
Empfehlungen des Sustainable-Finance-Beirats an die Bundesregierung
Mit 31 Empfehlungen zeigt der von der Bundesregierung eingesetzte SustainableFinance-Beirat, wie die Transformation der deutschen Wirtschaft durch ein nachhaltiges Finanzsystem finanzierbar wird.
WeiterlesenAuswirkungen von Freihandelsabkommen auf das Menschenrecht auf Wasser
Wasser ist ein Menschenrecht. Doch Unternehmen versuchen es als Handelsware zu definieren. Dies schlägt sich in vielen Freihandelsverträgen nieder.
WeiterlesenZukunft gestalten
grüne und nachhaltige Finanzierung in Deutschland 2.020
Wie hat sich das Sustainable Finance Umfeld seit der Gründung des Clusters verändert? In einer neuen Publikation analysiert der Green and Sustainable Finance Cluster die regulatorischen und marktseitigen Entwicklungen der Jahre 2018-2020 und wirft einen Blick in die Zukunft.
Platz zum Laufen?
Kapitalmärkte als Entwicklungsfinanzierung
Eine Studie von Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED) beschreibt, wie Entwicklung immer stärker über nationale und internationale Kapitalmärkte finanziert wird, welche Gefahren das birgt und was deshalb getan werden sollte.
Nachhaltiger Aufschwung mit „TLTROs“
Ein neuer Bericht von Positive Money Europe und dem Sustainable Finance Lab erklärt, wie die Europäische Zentralbank Anreize für private Banken schaffen kann, mehr Geld für grüne Investitionen zu verleihen. Durch eine Anpassung ihres Programms für gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (Targeted Longer-Term Refinancing Operations, TLTROs) könnte die EZB grüne Kredite für kleine Unternehmen und Haushalte wesentlich erschwinglicher machen.