Private Finanzierung
Neben den öffentlichen Quellen für die Finanzierung transformativer Prozesse sind private Geldgeber enorm wichtig. Viele Billionen Euro werden von sog. Institutionellen Anlegern – also Rentenfonds oder anderen Kapitalgesellschaften wie bspw. Blackrock – verwaltet und angelegt. Wenn es gelänge, diese Mittel aus nicht nachhaltigen Bereichen abzuziehen und in tatsächlich nachhaltige Sektoren umzulenken, wäre viel erreicht. Die entsprechenden Diskussionen fallen unter die Überschrift „Sustainable Finance“. Ihre Themen sind Kriterien dafür, was eigentlich nachhaltig ist, Anreize dafür, dort mehr zu investieren, und welche Folgen das alles für Marktstabilität und Kapitalmarktregulierung haben dürfte. Konkreter geht es um die Frage, wie bzw. ob bspw. ausländische Direktinvestitionen in den Ländern des Globalen Südens subventioniert werden können (durch sog. Blending oder Leveraging), welche Rolle öffentlich-private Partnerschaften spielen sollten, und wie man die Kurzfristigkeit von Finanzierungsentscheidungen überwinden kann.
EU-Taxonomie droht viel Glaubwürdigkeit zu verlieren – Europaparlament ist nun gefordert
Germanwatch kritisiert den finalen EU-Kommissionsentwurf zur Einstufung von Erdgas und Atom als „nachhaltig“ scharf. Die Ampel-Koalition gebe mit Forderung nach Aufweichung der Gaskriterien klimapolitisch schlechte Figur ab – nun entscheide das EU-Parlament nun über die Zukunft des Instruments.
WeiterlesenBiodiversität und Ökosystemdienstleistungen aus der Rückversicherungsperspektive
Die Identifizierung, Bewertung und Bepreisung von Risiken ist eine wichtige Kernaufgabe von (Rück-) Versicherung, noch bevor es zur Bereitstellung von Kapital für die finanzielle Kompensation von möglichen zu versichernden oder versicherten Schäden kommt. Informationen, die durch diese Tätigkeiten generiert werden, senden Signale und Anreize für Empfehlungen, für Maßnahmen und für Verhaltensänderungen zur Verminderung der betrachteten Risiken.
WeiterlesenGas und Atomkraft in der EU Taxonomie
Einordnung des Entwurfs der EU Kommission zur Klassifizierung der Stromerzeugung aus Atomenergie und fossilem Gas als Übergangsaktivitäten für die EU Taxonomie durch den Green and Sustainable Finance Cluster Germany.
EU-Taxonomie: Was ist ökologisch nachhaltiges Wirtschaften?
„EU-Taxonomie“: Hinter diesem kryptischen Namen versteckt sich nicht weniger als eine kleine Revolution. Das Regelwerk soll EU-weit einheitliche Kriterien für eine Schlüsselfrage unserer Zeit liefern: Was ist nachhaltig?
Factsheet: Überarbeitung des EU-Emissionshandelssystems
Das europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS) soll zur Senkung der Treibhausgase beitragen. Das Klimaschutzziel der EU, die Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren, macht die Überarbeitung der EU ETS-Richtlinie nötig. Ein neues Factsheet der DNR-EU-Koordination informiert über den aktuellen Stand des Gesetzgebungsverfahrens.
Rechtsgutachten zu EU-Taxonomie: Aufnahme von Atom und Gas wäre rechtswidrig
Deutsche Umwelthilfe fordert Bundesregierung zur Ablehnung und Klage auf
Die Deutsche Umwelthilfe arumentiert mit einem Rechtsgutachten, dass die Aufnahme von Atom und fossilem Gas in die EU-Taxonomie rechtswidrig wäre. Grundgesetz und Bundesverfassungsgericht gäben der Bundesregierung einen umfassenden Handlungsrahmen vor, der auch für die Mitgestaltung von Unionsrecht gälte und Ablehnung der beabsichtigten Regelungen gebietet. Die Regelungen für Erdgas enthielten große Schlupflöcher, die einen dauerhaften Betrieb von Gas-Kraftwerken ermöglichten und europarechtlichen Vorgaben widersprächen. Entsprechend fordert die DUH die Bundesregierung unter Olaf Scholz auf, gegen die Aufnahme von Atom und Gas zu stimmen und im Zweifel vor dem EuGH dagegen zu klagen.
Klimawandel und fiskalische Nachhaltigkeit
Risiken und Chancen
Sowohl die physischen als auch die transformationsbedingten Auswirkungen des Klimawandels stellen erhebliche makroökonomische Risiken dar. Dennoch fehlt es den Märkten immer noch an glaubwürdigen Schätzungen darüber, wie sich der Klimawandel auf die Schuldentragfähigkeit, die Kreditwürdigkeit der Staaten und die öffentlichen Finanzen der großen Volkswirtschaften auswirken wird. Die Autor:innen stellen eine Taxonomie vor, mit der sich die physischen und transformatorischen Auswirkungen des Klimawandels bis hin zu den Auswirkungen auf das Länderrisiko verfolgen lassen. Anschließend wenden sie die Taxonomie auf den potenziellen Übergang des Vereinigten Königreichs zu einem Netto-Nullwachstum an.
WeiterlesenBiodiversität – eine sichere Bank?
NeFo Fachgespräch am 7. Dezember 2021 im Format eines DBU Online-Salons
Artensterben und Ökosystemkollaps sind ein Megarisiko für die Menschheit. Dies betrifft nicht nur die Lebensgrundlagen, sondern hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft, inklusive Staatshaushalt und Kapitalmarkt. Dennoch wird die Biodiversität im Gegensatz zum Klima bislang finanzwirtschaftlich wenig berücksichtigt. Finanzierungen und Finanzströme – öffentliche und private – sind nun aber ein wichtiges Thema bei den Verhandlungen für die neuen globalen Biodiversitätsziele und ein globales Rahmenwerk, das im Frühjahr 2022 beschlossen werden soll.
Im Rahmen des vom Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung (NeFo) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) co-organisierten Fachgesprächs diskutierten Expert:innen verschiedener Bereiche und mehr als 170 online zugeschaltete Zuschauer:innen folgende Fragen:
- Welchen Anteil hat der Finanzsektor an der Biodiversitätskrise?
- Wie könnte er zu ihrer Bekämpfung beitragen?
- Was hat der Staatshaushalt mit dem schwindenden ökologischen Reichtum zu tun?
Ein Kurzbericht der Veranstaltung fasst die Kernaussagen zusammen.
Südlink – Finanzmärkte und Verschuldung
Wie der globale Süden in Abhängigkeit gehalten wird
Um 69 Prozent haben die Milliardär*innen dieser Welt in anderthalb Jahren Coronapandemie ihr Vermögen gesteigert. Möglich gemacht hat dies auch die wachsende Macht des Kapitals, das bis heute kaum reguliert ist.
Die Reichen werden reicher und die Armen werden ärmer. Krisenzeiten verschärfen diesen Trend. Möglich macht dies auch die globale Finanzialisierung, bei der Kapital immer wichtiger wird und der Faktor Arbeit an Bedeutung verliert.
WeiterlesenDer Finanzsektor ist zu groß
Warum ein aufgeblähter Finanzsektor der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft schadet
Die Corona-Pandemie hat im März 2020 sowohl die Realwirtschaft als auch die Finanzmärkte in Europa schwer erschüttert. Die Aktienmärkte stürzten ab, die Arbeitslosigkeit schnellte in die Höhe und Regierungen schnürten Rettungspakete. Doch während sich die Finanzmärkte schnell erholten, ist die Situation für zahlreiche Unternehmen und Haushalte weit weniger rosig, in vielen Ländern gibt es weiter Kurzarbeit. Wie lässt sich diese Diskrepanz erklären? Um diese Frage zu beantworten, hat sich Finanzwende Recherche umfassend mit der Funktionsweise unseres Finanzsektors auseinandergesetzt.