Mikrokredite menschenrechtlich beleuchtet

Zaubermittel oder Armutsfalle?

Mikrokreditprogramme galten lange Zeit als Wundermittel zur Armutsbekämpfung. Der nach privatwirtschaftlichen Prinzipien organisierte Mikrofinanzmarkt boomt seit Anfang der 2000er-Jahre und erreichte 2017 über 120 Millionen Kundinnen, bei einem Kreditportfolio von über 100 Milliarden US-Dollar. Mit weltweit durchschnittlichen Zinserträgen von rund 20 Prozent der Kreditportfolios erzielt die Branche satte Einnahmen für die Mikrofinanzorganisationen, staatlichen und privaten Investorinnen sowie die privaten AnlegerInnen. Allein 2017 summieren sich die Erträge auf mind. 20,43 Milliarden US-Dollar. Doch welche Auswirkungen haben Mikrokreditprogramme auf die Lebensbedingungen der Kundinnen im Globalen Süden?

Das Factsheet gibt einen Einblick in die ambivalenten Befunde der wissenschaftlichen Wirkungsforschung und beleuchtet menschenrechtliche Problemfelder wie Überschuldung und die Verletzung des Menschenrechts auf Wohlfahrt, des Rechts auf Land in Kambodscha und den Zugang zu Rechtsschutz am Beispiel Südafrika. Die Ursachen für diese menschenrechtlichen Risiken von Mikrokrediten werden in den Dynamiken der kommerziellen Refinanzierungsarchitektur des Mikrofinanzsektors verortet und schließlich einige Handlungsmöglichkeiten zum besseren Schutz von Menschenrechten skizziert.

Weiterlesen (extern)

weitere Texte

Finanzierung der globalen Gemeingüter zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung

Global Solutions Initiative

Big Tech muss weg!

Balanced Economy Project, IT for Change, People vs. Big Tech

Affordable Finance

African Sovereign Debt Justice Network (AfSDJN), Afrodad, Center for Economic and Social Rights, Centre for Science and Environment, Global Policy Forum, International Trade Union Confederation, Latin American Network for Economic and Social Justice (LATINDADD), Public Services International, Tax Justice Network Africa