Viel Kohleexpansion, kaum Ausstiegspläne
Urgewald
Der Trade and Development Report 2024 von UNCTAD fordert ein grundlegendes Überdenken der Entwicklungsstrategien angesichts einer globalen Konjunkturabschwächung und zunehmender sozialer Unzufriedenheit. Er warnt davor, dass die durch Krisen und den Klimawandel belastete Weltwirtschaft in niedrigem Wachstum und schwachen Investitionen feststeckt und nicht in der Lage ist, den Entwicklungsbedarf zu decken. In der Zwischenzeit verändern rasante technologische Veränderungen und zunehmende geopolitische Spannungen Handels- und Produktionsmuster und können so die Ungleichheiten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern potenziell verschärfen. In einer schwächelnden Wirtschaft stehen Entwicklungsländer vor schwierigen politischen Entscheidungen, da sie mit steigender Verschuldung, hohen Energiepreisen und wachsender Nachfrage nach Gesundheits- und Sozialleistungen zu kämpfen haben. Trotz dieser Herausforderungen identifiziert der Bericht Chancen, wie die steigende Nachfrage nach kritischen Mineralien für die Energiewende und den zunehmenden Süd-Süd-Handel. Ohne strategische politische Kurswechsel könnten diese Chancen jedoch ungenutzt bleiben.
Der Bericht fordert die Entwicklungsländer auf, der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit und Diversifizierung Vorrang einzuräumen und über fertigungsorientierte Exportmodelle hinauszugehen. Er fordert stärkere multilaterale Maßnahmen zur Verbesserung der steuerlichen Zusammenarbeit, zur Gewährleistung einer gerechten Energiewende und zum Aufbau eines entwicklungsorientierten globalen Finanzsystems.
Er untersucht fünf Kernthemen:
Global Policy Forum
Bürgerbewegung Finanzwende