Systemische Fragen

Die Finanz- und Wirtschaftssysteme sind global eng miteinander verwoben. Wenn die Europäische Zentralbank ihre Zinspolitik ändert, hat das direkte Auswirkungen auf Investitionsflüsse weltweit und auf die Fähigkeit von Ländern im Globalen Süden, sich zu finanzieren. Zugleich gibt es seit Jahrzehnten Diskussionen darum, ob bzw. wie die institutionelle Architektur der regionalen und globalen Organisationen in diesem Bereich – allen voran der Internationale Währungsfonds und die Weltbank – reformiert werden kann.

Weiterhin geht es um die Frage, wie globale Mono- bzw. Oligopole verhindert oder aufgebrochen werden können, wie man Rohstoffmärkte so ausgestaltet, dass sie Krisen nicht befeuern, welche Rolle Kreditratingagenturen spielen oder welche Rolle Migration im internationalen Wirtschaftsgeschehen hat.

Systemische Fragen | 13.06.2024

Jenseits von Krisen

Die Zukunft der Sonderziehungsrechte als Quelle der Entwicklungs- und Klimafinanzierung

Die Zuteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) während der COVID-19-Pandemie hat erhebliches Interesse an der Nutzung von SZR als Instrument der Entwicklungs- und Klimafinanzierung geweckt. In diesem Kurzdossier wird argumentiert, dass die monetäre Logik, die den SZR zugrunde liegt, eine regelmäßige Zuteilung von mindestens 200 Milliarden Dollar pro Jahr und mehr als eine Verdoppelung des Anteils der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen rechtfertigt. Nach der Zuteilung können Regierungen die SZR auf vielfältige Weise nutzen, unter anderem zur Finanzierung von Entwicklungs- oder Klimaprojekten. In dem Papier werden auch Reformen zur Vertiefung des SZR-Systems im Interesse aller Länder erörtert.

Systemische Fragen | 11.06.2024

Ein Ausweg für die Reform des IWF

Dieses Papier greift das seit langem bestehende Thema der IWF-Reform auf und identifiziert die wichtigsten Governance-Reformen, die im aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Kontext möglich sind.

Systemische Fragen | 5.06.2024

Mehr Geld, mehr Macht – Big-Tech-Firmen im Finanzsektor

Google, Apple, Meta – dass die sogenannten Big-Tech-Firmen eine marktbeherrschende Stellung haben, ist nichts Neues. Doch nun könnten sie diese auch auf den Markt für Finanzdienstleistungen ausweiten. Eine neue Studie von Finanzwende Recherche schaut ganz genau hin: Was passiert, wenn Big Techs auf Finanzmärkte vordringen, welche Risiken drohen? Und was können wir tun, um diese einzudämmen?

Systemische Fragen | 30.05.2024

Der Renminbi im Aufstieg?

Die Reaktion von Exporteuren auf Chinas Währungsinternationalisierung

Dieses Papier untersucht die heterogenen Reaktionen von Exporteuren auf die von der People’s Bank of China durchgeführten politischen Reformen zur Internationalisierung des Renminbi (RMB). Unter Verwendung detaillierter Zolldaten aus Frankreich für die ersten Jahre dieser Reformen (2011-2017) werden mehrere neue stilisierte Fakten zur Einführung des RMB dokumentiert, die sowohl das Wachstum als auch die extreme Schiefe bei der Einführung des RMB über Unternehmen und Sorten hinweg hervorheben. Darüber hinaus werden verschiedene Mechanismen untersucht, die der Selbstselektion in den RMB zugrunde liegen, und es wird ein neuartiger Kanal vorgeschlagen, der die Einführung des RMB deutlich vorhersagt.

Systemische Fragen | 30.05.2024

Fusionskontrolle muss Verhandlungsmacht in Wertschöpfungsketten beachten

In der Fusionskontrolle sind Auflagen ein Instrument, um wettbewerbsschädliche Effekte von Zusammenschlüssen zu verringern. Bei Joint Venture zweier großer Kaffeehersteller erteilte die Europäische Kommission 2015 die Auflage einer teilweisen Entflechtung. In Wertschöpfungsketten, in denen Hersteller und Händler Großhandelspreise verhandeln, sind Entflechtungen nicht immer wirksam. Joint Venture führte zwar zu höheren Verbraucherpreisen, die Entflechtung hat Preisanstiege aber gebremst. Entflechtungen sollten aus Sicht der Verbraucher*innen zugunsten von Herstellern mit geringer Verhandlungsmacht erfolgen.

Systemische Fragen | 28.05.2024

BRICS-Erweiterung: Je mehr, desto besser?

Durch die Erweiterung zu BRICS+ will sich die Gruppierung als globaler Akteur noch stärker positionieren. Wirtschaftliche, geopolitische und interne Spannungen bleiben dabei trotz oder gerade wegen neuer Mitglieder bestehen.

Systemische Fragen | 17.05.2024

Der IWF überarbeitet seine Transparenzpolitik – aber wird er der Öffentlichkeit erlauben, Anfragen zu stellen?

Die Transparenzpolitik des IWF zeichnet sich durch ein besonderes Merkmal aus: Die Öffentlichkeit kann keine Dokumente anfordern. Diese Besonderheit unterscheidet sie von den Zugangsrichtlinien anderer großer internationaler Finanzinstitutionen wie der Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank, die über Mechanismen zur Erleichterung und Entscheidung von Anfragen verfügen, wie auch alle nationalen Gesetze zur Informationsfreiheit.

Systemische Fragen | 15.05.2024

IWF gibt grünes Licht für neuen Finanzierungsmechanismus für MDBs

Multilaterale Entwicklungsbanken werden seit einiger Zeit von ihren Anteilseignern gedrängt, ihre Kreditvergabe auszuweiten. Ein Beschluss des Exekutivdirektoriums des Internationalen Währungsfonds in Sachen Sonderziehungsrechte könnte den Weg für einen innovativen neuen Weg ebnen, genau das zu tun.

Systemische Fragen | 7.05.2024

Indien und die Globale Finanzpolitik

Diese erste Ausgabe einer neuen Serie soll Forschungsergebnisse, Analysen und Erkenntnisse zu allgemeinen Fragen der internationalen Finanzen, der Entwicklung und der globalen politischen Ökonomie in einer Weise zusammenfassen, die gleichermaßen wissenschaftlich fundiert, aber auch für Laien verständlich geschrieben ist. „India & Global Finance 2023-2024“ enthält dazu Beiträge zur Reform der Bretton Woods Institutionen, zur Klimafinanzierung, zu Agrarhandel uvam.

Systemische Fragen | 1.05.2024

Tag der Arbeit – Fest für Großkonzerne

Während die Dividenden steigen, sinken die Löhne von Arbeiter:innen, weltweit und in Deutschland

Grund zu feiern gibt es am Tag der Arbeit nur noch für wenige: Großkonzerne machen ihre Eigentümer:innen und CEOs zu Milliardär:innen, während die Reallöhne für viele Menschen sinken. Alleine im Zeitraum 2020-2023 stiegen in Deutschland die Dividenden um 27 Prozent, die Löhne von Arbeiter:innen sanken hingegen um 12 Prozent. Das zeigen neue Oxfam-Berechnungen und die Analyse „Unternehmen Ungleichheit“, die die Organisation anlässlich des Tags der Arbeit vorstellt. Oxfam fordert: Konzerne müssen zur Verantwortung gezogen und Konzernmacht beschränkt werden – durch gesetzliche Regelungen und faire Besteuerung.

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