Tag: Geldpolitik | 15.08.2022

Die internationale Währungshierarchie durch Notfallliquidität in US-Dollar

Die Vorstellung, dass das internationale Währungssystem hierarchisch aufgebaut ist, hat sich zunehmend durchgesetzt. Natur, Ursachen und Form der internationalen Währungshierarchie bleiben aber vage. In diesem Artikel entwickeln die Autoren eine monetäre Theorie der internationalen Hierarchie auf der Grundlage des „Schlüsselwährungsansatzes“ (key currency approach). Sie betrachten das internationale Währungssystem als ein weltumspannendes Zahlungssystem, das von Natur aus hierarchisch ist, weil es zentrale Knotenpunkte für Clearing und Abwicklung benötigt. Die Zentralität des US-Dollar als globale Leitwährung stellt die USA an die Spitze und macht die Federal Reserve (Fed) zur hierarchisch höchsten Institution des Systems. Andere Währungsräume werden in eine periphere Position gedrängt und sind darauf angewiesen, auf US-Dollar lautende Kreditgeldinstrumente „offshore“ zu verwenden und zu schaffen. Auf der Grundlage dieses Ansatzes erklären die Autoren die internationale Währungshierarchie durch verschiedene Mechanismen zur Bereitstellung von US-Dollar-Notfallliquidität durch die Fed an Nicht-US-Zentralbanken.

Steffen Murau, Fabian Pape, Tobias Pforr

Tag: Geldpolitik | 1.07.2022

Kapitalabflüsse als Risiko für makroökonomische und finanzielle Stabilität Indiens

In den letzten neun Monaten haben ausländische Portfolio-Investoren (Foreign Portfolio Investors, FPI) auf den indischen Finanzmärkten kräftig verkauft. FPI haben satte 35,6 Milliarden Dollar aus den Aktien- und Anleihesegmenten der inländischen Finanzmärkte abgezogen. Ein neues Madhyam-Briefing Paper analysiert die Faktoren, die zu den unerbittlichen Verkäufen der Investoren beitragen, insbesondere die Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank. Es untersucht die makroökonomischen Auswirkungen der anhaltenden Kapitalabflüsse und fordert eine stärkere Regulierung der volatilen Portfolioflüsse. Das Papier schlägt eine auf FPI-Investitionen ausgerichtete Exit-Steuer als Beitrag zur Finanzstabilität vor.

Kavaljit Singh

Tag: Geldpolitik | 28.06.2022

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Die hohen Kosten der fehlenden Regulierung von Kryptowährungen

Die weltweite Nutzung von Kryptowährungen hat während der Coronavirus-Pandemie exponentiell zugenommen. Solche privaten digitalen Währungen sind besonders in Entwicklungsländern verbreitet, was erhebliche Risiken und Kosten für die nationale Währungssouveränität, den politischen Spielraum und die makroökonomische Stabilität mit sich bringt.

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Tag: Geldpolitik | 31.05.2022

Geldpolitische Implementierung im Wandel

Zentralbanken definieren eine geldpolitische Strategie, in der sie darlegen, welche Instrumente sie nutzen, um ihr geldpolitisches Ziel zu erreichen, und welche einkommenden Daten sie aus welchen Gründen bei der Nutzung der Instrumente berücksichtigen. Insbesondere von unabhängigen Zentralbanken ist zu erwarten, dass sie ihre geldpolitische Strategie ausführlich und verständlich erläutern, da das Fehlen einer direkten demokratischen Legitimation mit besonderen Rechenschaftspflichten einhergeht.

Florian Kern, Philippa Sigl-Glöckner, Max Krahé

Tag: Geldpolitik | 3.05.2022

Geldpolitik

Aus Politik und Zeitgeschichte 18-19/2022

Ob Bankenrettung, Eurokrise oder Corona-Pandemie: Stets erwiesen sich Maßnahmen von Zentralbanken als entscheidend, um ganze Gesellschaften vor einem noch tieferen Rutsch in die Krise zu bewahren. Die Geldpolitik, die lange als rein technische Verwaltung galt, ist zur allgegenwärtigen Tagespolitik geworden.

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Tag: Geldpolitik | 11.03.2022

Finanzsanktionen gegen Russland von Finanzwende erklärt

Finanzwende Recherche hat einem interessanten Beitrag die Wirkweisen und Folgen der Finanzsanktionen gegen Russland zusammengestellt und verständlich aufbereitet.

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Tag: Geldpolitik | 21.01.2022

Aggressive Straffung der Geldpolitik durch die Fed

Neuer Gegenwind für die Schwellenländer

In den USA findet eine Normalisierung der Geldpolitik statt. Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass die US-Notenbank einen aggressiven geldpolitischen Kurs einschlägt und Zinserhöhungen zu Beginn dieses Jahres ins Auge fasst. Eine frühere und schnellere Normalisierung der Geldpolitik durch die US-Notenbank erhöht die Risiken für die makroökonomische und finanzielle Stabilität in Schwellenländern und Ländern mit niedrigem Einkommen. In Ermangelung einer internationalen politischen Zusammenarbeit müssen die politischen Entscheidungsträger der Schwellenländer ihre verfügbaren politischen Instrumente nutzen, um makroökonomische Grundlagen zu schützen.

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Kavaljit Singh

Tag: Geldpolitik | 2.12.2021

Anstehende Aufgaben für Zentralbanken

Ausblick auf die anstehenden Herausforderungen an Zentralbanken

Nachdem die Inflationsrate in Deutschland auf über 5% angestiegen ist, mehren sich die Stimmen, die verlangen, dass das Eurosystem (EZB und nationale Zentralbanken) die Zinsen erhöht. Florian Kern von Dezernat Zukunft argumentiert, dass das Eurosystem in der Tat auf die gestiegenen Preise reagieren sollte. Aber nicht mit einer Zinserhöhung, sondern mit einer Kommunikationsoffensive, die noch deutlicher macht, in welchem Fall Zinspolitik ein effektives Gegenmittel gegen steigende Preise ist und wann nicht. Eine solche Kommunikationsoffensive könnte sowohl ihre Legitimität stärken als auch zu stabilen Preisen, mehr Wohlstand und Arbeitsplätzen beitragen.

Florian Kern

Tag: Geldpolitik | 23.09.2020

Nachhaltiger Aufschwung mit „TLTROs“

Ein neuer Bericht von Positive Money Europe und dem Sustainable Finance Lab erklärt, wie die Europäische Zentralbank Anreize für private Banken schaffen kann, mehr Geld für grüne Investitionen zu verleihen. Durch eine Anpassung ihres Programms für gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (Targeted Longer-Term Refinancing Operations, TLTROs) könnte die EZB grüne Kredite für kleine Unternehmen und Haushalte wesentlich erschwinglicher machen.

Jens van ‘t Klooster, Rens van Tilburg

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