Universal Health Coverage, Gender Equality and Social Protection: a Health Systems Approach
Dieses Papier ist eines von zwei Hintergrundpapieren, die von UN Women für die Commission on the Status of Women (CSW) 63 (März 2019) zum Thema „Soziale Sicherungssysteme, Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und nachhaltige Infrastruktur für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen und Mädchen“ in Auftrag gegeben wurden. Die universelle Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage, UHC) ist eine Schlüsselkomponente der sozialen Sicherung nach der Definition der ILO. Auf der Grundlage einer Analyse von Ländererfahrungen wird in dem Papier die Frage gestellt, ob UHC-Maßnahmen zu einer Verringerung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten geführt haben. Es werden Beispiele für UHC-Reformen angeführt, bei deren Konzeption und Umsetzung Geschlechtergleichstellung und Ungleichheiten ausdrücklich berücksichtigt wurden.
Unterbezahlt, unpopulär, weiblich
In der Krise verhärten sich Ungleichheiten
Als im März 2020 die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus begannen, das öffentliche Leben zum Erliegen kam und Gutverdienende ihre Büros an den heimischen Küchentisch verlegten, waren es nicht mehr die Banken, die systemrelevant genannt wurden. Systemrelevant waren auf einmal die Beschäftigten der Gesundheits- und Krankenpflege, der Reinigung, der Post- und Paketzustellung, der Rettungsdienste oder des Lebensmittelhandels.
Die Auswirkungen der Krise treffen nicht alle Menschen gleich stark. Insbesondere traf es Beschäftigte hart, die aufgrund der Schließung von Kitas und Schulen gezwungen waren, ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder komplett aufzugeben, um ihre Kinder zu betreuen. Diese Last traf Frauen stärker als Männer und kann auf lange Sicht verheerende Folgen haben.
Eine feministische Perspektive auf den Follow-up im FfD-Prozess
Das FfD-Follow-up muss der Raum sein, in dem die UN-Mitgliedsstaaten versuchen, die Beziehung zwischen finanziellen, produktiven und sozial reproduktiven Tätigkeitsbereichen in Ergebnisse zu verwandeln, die die Menschenrechte verwirklichen, Kapazitäten aufbauen und die globale Ungleichheit verringern. Eine stärkere Integration der verschiedenen Teile des UN-Systems, die sich mit Menschenrechten und anderen wichtigen Entwicklungsfragen befassen, ist für die Reform der internationalen Finanzarchitektur von zentraler Bedeutung. Noch wichtiger ist, dass das Empowerment von Frauen und die sinnvolle Beteiligung von Feministinnen und Frauenorganisationen dazu beitragen, die Rechenschaftspflicht des multilateralen Systems gegenüber der Menschheit zu stärken.