Tag: Umwelt | 10.05.2023

Sozial gerechter Abbau umweltschädlicher Subventionen

Der Abbau klimaschädlicher Subventionen ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung. Die vielfältigen Fehlanreize in den Sektoren Energie, Verkehr und Landwirschaft stehen der ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft entgegen und belasten gleichzeitig den Bundeshaushalt in Milliardenhöhe. Ein sozialverträglicher Abbau ist möglich, denn klimaschädliche Subventionen begünstigen häufig vor allem höhere Einkommen. Wie sich zeigt, profitieren diese besonders bei den Subventionen im Vekehr, so bei Kerosinsteuerbefreiung, Dienstwagenprivileg, Entfernunugspauschale und Dieselprivileg. Für Menschen mit niedrigem Einkommen lassen sich Lösungen finden, wie die durch die Subvention beabsichtigte Unterstützung so gewährt werden kann, dass die Fehlanreize zulasten der Umwelt reduziert werden.

Florian Peiseler, Florian Zerzawy, Matthias Runkel

Tag: Umwelt | 22.04.2023

Euro 7: Rekordgewinne der Autohersteller auf Kosten der menschlichen Gesundheit

Ein neuer T&E-Bericht entkräftet die Behauptung der Hersteller, die Euro 7-Vorschriften seien zu teuer

Die Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr stellt nach wie vor ein ernstes Problem für die Luftqualität in ganz Europa dar und verursacht jedes Jahr 70.000 vorzeitige Todesfälle sowie eine Vielzahl von Krankheiten. Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat die Europäische Kommission im November 2022 eine neue Schadstoffnorm mit der Bezeichnung Euro 7 vorgeschlagen. Dennoch wehren sich die Autohersteller weiterhin vehement gegen die Vorschläge und behaupten, die Einhaltung der Euro-7-Norm sei zu teuer und werde zu weniger Autoverkäufen führen, was der europäischen Automobilindustrie schaden würde. Der Verband Transport & Environment hat die Finanzdaten der fünf größten europäischen Autohersteller untersucht: VW, Stellantis, BMW, Mercedes und Renault. Die Daten zeigen, dass die Umsätze, Erträge und Gewinne der Autohersteller im Jahr 2020 aufgrund der Kovid-Krise hauptsächlich zurückgingen, die Gewinne aber im Jahr 2021 schnell wieder anstiegen und größtenteils Rekordwerte erreichten.

Tag: Umwelt | 20.04.2023

Dreistes Greenwashing für fossiles Gas

Umweltverbände klagen gegen die EU

Erdgas soll nachhaltig sein? Das meint die EU-Kommission tatsächlich. Sie hat fossiles Gas in der EU-Taxonomie als nachhaltig eingestuft. Dabei emittiert Gas riesige Mengen an CO2. Gegen dieses dreiste Greenwashing hat der BUND nun gemeinsam mit den Umweltorganisationen ClientEarth, Transport & Environment und WWF Klage vor dem Europäischen Gerichtshof eingereicht. Die Kläger argumentieren, die EU-Kommission verstoße damit gegen ihr eigenes Klimagesetz und die Taxonomie-Verordnung. Die Verbände rechnen mit einer ersten Anhörung in der zweiten Hälfte von 2024, mit einem Urteil Anfang 2025.

Tag: Umwelt | 31.03.2023

Schuldenerlass für einen grünen und inklusiven Aufschwung

Im globalen Süden zeichnet sich eine Schuldenkrise ab, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, an dem umfangreiche Investitionen erforderlich sind, um die gemeinsamen Klima- und Entwicklungsziele zu erreichen. Dennoch war der sog. Common Framework der G20 nicht in der Lage, alle Gläubigerklassen einzubinden oder den Schuldenerlass mit Klima und Entwicklung zu verknüpfen.

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Luma Ramos, Rebecca Ray, Rishikesh Ram Bhandary, Kevin P. Gallgher, William N. Kring

Tag: Umwelt | 18.03.2023

WTO: Indien mobilisiert den Süden gegen unilaterale Umweltmaßnahmen des Nordens

Indiens Vorschlag, wachsende Umweltmaßnahmen als protektionistische nichttarifäre Maßnahmen zu behandeln, hat offenbar Entwicklungsländer und am wenigsten entwickelte Länder in Afrika, Südamerika und der Karibik aufgerüttelt.

D. Ravi Kanth

Tag: Umwelt | 17.03.2023

Der Weg zu einer sozial-ökologischen Steuerpolitik

Aktuell ist das deutsche und internationale Steuersystem durch zahlreiche umweltschädliche Subventionen, Steuerprivilegien und  Schlupflöcher für große Konzerne und Superreiche ungerecht und klimaschädlich. Durch sozial-ökologische Steuerreformen können Ungerechtigkeiten abgebaut sowie ökologische Lenkungswirkungen und umverteilende Effekte gefördert werden. Das Konzeptwerk Neue Ökonomie zeigt in einem Dossier den Weg zu einer sozial-ökologischen Steuerpolitik auf.

Ruth Krohn

Tag: Umwelt | 1.01.2023

35 Millionen Euro für Regenwaldschutz in Brasilien

Das Entwicklungsministerium hat 35 Millionen Euro für den Amazonienfonds zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes freigegeben. Das gab Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Entwicklungsministerium (BMZ) Niels Annen in Brasilien bekannt. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hat der frisch vereidigte Staatspräsident Lula da Silva per Dekret die Steuerungsgremien des Fonds wiedereingesetzt und den Entwaldungsbekämpfungsplan reaktiviert. Damit sind die notwendigen Grundlagen für das deutsche Engagement über den Amazonien-Fonds gelegt. Die Unterstützung des Amazonienfonds und der Schutz des Tropenwalds waren auch Thema in den politischen Gesprächen vor Ort. Annen sicherte der neuen brasilianischen Regierung Unterstützung im Wald- und Klimaschutz zu.

Tag: Umwelt | 27.12.2022

Zentralbanken beachten zunehmend ökologische Risiken

Die globale Umweltkrise eskaliert und gefährdet das Wachstum und die Stabilität von Volkswirtschaften. In wachsendem Maße achten deshalb Zentralbanken und Regulierungsbehörden im Finanzwesen auf einschlägige Risiken.

Ulrich Volz

Tag: Umwelt | 20.12.2022

Weltnaturabkommen: Montreal-Moment mit Mängeln

Am 19.12.2022 ging die Weltnaturkonferenz – das 15. Vertragsstaatentreffen der Konvention über biologische Vielfalt (CBD COP 15) – in Montreal zu Ende. Zwei Wochen hatten 196 Staaten um einen neuen globalen Biodiversitätsrahmen gerungen. Das neue Abkommen muss nun noch von allen ratifiziert werden. Umweltverbände begrüßten die Entscheidung, sehen aber auch Mängel.

Juliane Grüning

Tag: Umwelt | 19.12.2022

Starke neue Basis im globalen Einsatz gegen Naturzerstörung und Artensterben

15. Weltnaturkonferenz aus Sicht der Bundesregierung

Nach mehrjährigen Verhandlungen ist am 19. Dezember 2022 auf der 15. Weltnaturkonferenz (COP15) in Montreal, Kanada, eine Einigung für den globalen Schutz der Natur gelungen. Damit gibt es aus Sicht des BMZ eine bessere Basis als je zuvor, den Verlust an biologischer Vielfalt aufzuhalten und umzukehren. Zu den zentralen neuen Zielen gehört, 30 Prozent der Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen – unter Wahrung der Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften. Zugleich soll die internationale Finanzierung für den Erhalt der Natur signifikant bis 2025 auf 20 Milliarden US-Dollar und bis 2030 auf 30 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. 2020 betrug die öffentliche Biodiversitätsfinanzierung laut OECD 10 Milliarden US-Dollar.

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