Erdgas und Atomkraft in der EU-Taxonomie gefährden Klimaziele
Seit Januar 2023 stuft die EU Erdgas und Atomkraft offiziell als „nachhaltig“ ein – ein Schritt, der Investitionen in diese klimaschädlichen Technologien fördern soll, um die Ziele des europäischen Green Deals zu erreichen. Laut Greenpeace widerspricht diese Entscheidung wissenschaftlichen Erkenntnissen und untergräbt die Energiewende, indem sie Kapital von erneuerbaren Energien abzieht. In diesem umfassenden Bericht erläutert Greenpeace die Risiken und Probleme dieser Entscheidung und hat Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht, um Erdgas und Atomkraft aus der EU-Taxonomie zu streichen.
EZB hätte Inflation frühzeitiger eindämmen können
Eine DIW-Studie untersucht empirisch geldpolitische Strategie der EZB während der Energiepreiskrise. Die Berechnungen zeigen, dass eine expansive Geldpolitik zum Anstieg der Inflation beitrug, aber auch die Wirtschaft stützte. Eine frühzeitigere Zinserhöhung hätte die Inflation gebremst und die Wirtschaft nur kurzfristig belastet. In einer Fiskal- und Kapitalmarktunion könnte EZB ihr Mandat der Preisstabilität besser erfüllen.
Wer profitiert vom Global Gateway?
Die neue Strategie der EU für Entwicklungszusammenarbeit
Dieser neue Bericht von Counter Balance, Eurodad und Oxfam analysiert das Global Gateway im Detail und konzentriert sich auf 40 seiner Vorzeigeprojekte – insbesondere in den Bereichen Energie und Klima (einschließlich Rohstoffe), Digitales und Gesundheit. Er geht der Frage auf den Grund: Fördert das Global Gateway die Außenpolitik und die Unternehmensinteressen der EU auf Kosten einer echten Entwicklung in ihren Partnerländern?
Toxische Doppelmoral
Wie Europa Produkte, die als zu gefährlich für Europäer gelten, an den Rest der Welt verkauft
Hochgefährliche Pestizide, unsicheres Spielzeug, umweltschädliche Einwegkunststoffe und andere Waren, die in der EU nicht auf den Markt gebracht werden dürfen, werden weiterhin in der EU hergestellt, um außerhalb der EU-Grenzen exportiert zu werden. Mehrere EU-Rechtsvorschriften, darunter auch solche, die einige Produkte aufgrund ihrer Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, die Menschenrechte, Tiere und die Umwelt verbieten, gelten nicht, wenn die in der EU hergestellten Waren in Nicht-EU-Ländern verwendet oder konsumiert werden sollen. Es ist inakzeptabel, dass das EU-Recht es Unternehmen in der EU derzeit erlaubt, vom Verkauf schädlicher Produkte zu profitieren und die Umwelt, die Gesundheit und die Menschenrechte von Menschen außerhalb der EU zu schädigen. Die EU braucht eine horizontale Gesetzgebung, um den Export von Waren wie unsicherem Spielzeug oder giftigen Chemikalien und Pestiziden in Nicht-EU-Länder zu verhindern, deren Verkauf und Verwendung in der EU nicht erlaubt ist.
Rechnungsprüfer: Greenwashing beim Aufbaufonds?
Der Europäische Rechnungshof (ECA) hat die Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF), also den EU-Finanztopf für Corona-Gegenmaßnahmen überprüft. Mindestens 37 Prozent der ARF-Mittel müssen nämlich für Klimamaßnahmen verwendet werden. Tatsächlich trugen aber nicht alle als „grün“ eingestuften Maßnahmen zum eigentlichen Ziel bei, so der ECA. Zudem landeten die Gelder viel langsamer in der Realwirtschaft als vorgesehen.
Wettbewerbsfähigkeit: Draghi-Bericht erregt die Gemüter
Der von der EU-Kommission beauftragte Bericht zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit ist da. Das Europäische Umweltbüro (EEB) mahnte, dass die europäische Industrie eine intelligente Politik brauche, nicht nur Investitionen. Innovationen dürften zudem nicht auf Kosten von Mensch und Natur gehen. Das Klima-Aktionsnetzwerk CAN Europe findet die vorgeschlagene „Vereinfachungs“-Agenda äußerst bedenklich. HEAL kritisiert chemiepolitische Argumente und der WWF fordert die Anerkennung des Tiefseebergbau-Moratoriums.
Ein Porträt transnationaler Macht in Mexiko
Das Investitionsschutzsystem und seine Folgen
Im Jahr 2023 hatte Mexiko die meisten Investitionsschiedsklagen im Rahmen von Investitionsschutzverträgen weltweit erhalten. Mit insgesamt 55 Fällen gehört Mexiko nun zu den Ländern, die am häufigsten von ausländischen Investoren vor internationalen Schiedsgerichten verklagt werden. Stelle. Immer mehr öffentliche Gelder könnten für die millionenschweren Forderungen ausländischer Investoren im Rahmen von Schiedsverfahren verwendet werden. Trotzdem unterzeichnet Mexiko immer wieder neue Investitionsschutzabkommen, die den Rückgriff auf internationale Schiedsgerichte als Hauptmechanismus für die Beilegung von Investor-Staat-Streitigkeiten vorsehen.
EU-Taxonomie: Klage gegen Kriterien bei Schiff und Flugzeug
Nichtregierungsorganisationen gehen gegen die EU-Taxonomie vor. Sie verklagen die Europäische Kommission für ihre Bewertung von fossilen Treibstoffen bei Schiff und Flugzeug als grün. Unternehmen unterstützen derweil schärfere Vorgaben bei Treibhausgasemissionen durch Autos.
Die globale Rolle der Europäischen Union in einer Welt im Wandel
Die neue Führung der europäischen Institutionen steht vor schwierigen Entscheidungen und muss mutige Beschlüsse über die Rolle der EU als globaler Akteur, einschließlich ihrer Entwicklungspolitik, fassen. Die erste von der Leyen-Kommission hat ehrgeizige Initiativen – wie Global Gateway und Team Europe – eingeführt, um die Sichtbarkeit der EU und ihre strategische Kommunikation zu stärken und die Entwicklungspolitik expliziter zur Förderung der eigenen Interessen der EU einzusetzen. Dieser Weg ist sowohl innerhalb Europas als auch bei den Partnern der EU nicht unumstritten.
Biodiversität finanzieren: Ideen für den nächsten EU-Haushalt
Wie lässt sich die Finanzierung für den Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität im EU-Haushalt verbessern? Angesichts erheblicher Finanzierungslücken und steigender Bedarfsschätzungen analysieren neun Umweltschutzorganisationen rund um Birdlife das Potential dreier Maßnahmen: die Einrichtung eines speziellen Fonds für Biodiversität im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR), die Stärkung der Biodiversitätsintegration in alle EU-Finanzierungsprogramme und die Vermeidung von Investitionen, die der Biodiversität schaden.