Neue GCEL-Datenbank offenbart gefährliche Kohlechemie-Expansion
Drei Wochen bevor hochrangige Politiker*innen aus aller Welt zur Weltklimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém zusammenkommen, haben urgewald und 48 NGO-Partner am 21. Oktober die Global Coal Exit List (GCEL) 2025 veröffentlicht. Dies ist die umfassendste öffentliche Datenbank von Unternehmen, die entlang der Wertschöpfungskette für Kraftwerkskohle tätig sind, von Sektoren wie Kohlebergbau und -handel bis hin zur Verbrennung von Kohle in Kraftwerken. Die GCEL 2025 umfasst mehr als 1.500 Mutterkonzerne und 1.400 Tochtergesellschaften aus dem Kraftwerkskohlesektor. Derzeit nutzen 669 Finanzinstitutionen aus 31 Ländern die GCEL, um ihre Finanzierung für diese klimaschädliche Industrie zu analysieren und gezielt einzuschränken.
Zivilgesellschaft hebt tatsächliche Auswirkungen von Global Gateway hervor
Am Vorabend des Global Gateway Forums organisierten ActionAid EU, CONCORD Europe, Counter Balance und Eurodad eine Veranstaltung, um die tatsächlichen Auswirkungen der Global Gateway-Strategie der Europäischen Union zu diskutieren. Die Podiumsdiskussion umfasste Stimmen aus der Zivilgesellschaft des Globalen Südens und dem Europäischen Parlament und bot eine Alternative zur offiziellen Darstellung, indem sie die Auswirkungen von Energie-, Bergbau-, Klima- und Infrastrukturprojekten vor Ort beleuchtete.
Neue Studie offenbart Geldgeber der fossilen Flut in Lateinamerika und der Karibik
Fünf Wochen vor dem UN-Klimagipfel im brasilianischen Belém (COP30) offenbart eine heute veröffentlichte Studie, welche Konzerne für die massive Expansion fossiler Aktivitäten in Lateinamerika und der Karibik verantwortlich sind – und welche Banken und Investoren diese Aktivitäten unterstützen. Herausgeber sind die NGOs urgewald (Deutschland), Arayara International Institute (Brasilien), FARN (Argentinien), Conexiones Climáticas (Mexiko) und Amazon Watch (USA/Peru/Ecuador). Parallel zur Studie wurden zwei interaktive Online-Dashboards veröffentlicht, die zeigen, wo die aktuellen Expansionsprojekte geplant sind und welche Konzerne jeweils verantwortlich sind, sowie, welche Banken und Investoren dahinterstehen.
Deutsche Bank: Ein grauen für das Klima?
„Die Deutsche Bank macht Geschäfte mit 22 der 30 klimaschädlichsten Unternehmen der Welt,“ so Urgewald. Zwischen 2016 und 2023 habe sie im Schnitt täglich mehr als 45 Millionen US-Dollar in fossile Unternehmen gesteckt. Das Geld mache zum Beispiel neue Ölbohrungen, neue Kohleminen und neue Gaskraftwerke möglich. Indem sie den Ausbau der fossilen Brennstoffe unterstütze, arbeite die Deutsche Bank aktiv gegen das Pariser Klimaabkommen: Um die globale Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, dürften keine neuen fossilen Ressourcen erschlossen werden. Selbst die eigenen Klimaziele trete die Deutsche Bank mit Füßen.
Stellungnahme des IGH zum Klimawandel: Auswirkungen auf Investitionsabkommen
Im Juli 2025 gab der Internationale Gerichtshof (IGH) seine beratende Stellungnahme zu den „Verpflichtungen der Staaten im Hinblick auf den Klimawandel” ab. Die Stellungnahme bestätigt, dass Staaten rechtlich bindende Verpflichtungen zum Schutz des Klimasystems und anderer Teile der Umwelt vor Treibhausgasemissionen haben, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden („anthropogene Emissionen”). Wie in einer separaten Erklärung zu diesem Gutachten festgehalten, hat diese Verpflichtung Auswirkungen auf internationale Verträge zum Schutz ausländischer Investitionen, darunter auch Investitionen in fossile Brennstoffe. In diesem neuen Briefing wird erläutert, was das Gutachten für das internationale Investitionsrecht bedeutet, und dargelegt, dass die Klimaverpflichtungen die Staaten dazu verpflichten, Investitionsverträge mit den Klimazielen in Einklang zu bringen.
KTF-Mittel zielgenau und wirksam einsetzen
Bewertungskriterien und erste Einordnung staatlicher Förderungen im Bereich Energiepolitik
Dieser Policy Brief untersucht, wie die Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) gezielt für wirksame Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt werden können. Angesichts begrenzter finanzieller Spielräume – jährlich 10 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität – ist eine strategische Priorisierung nötig. Die Analyse bewertet ausgewählte Maßnahmen anhand von Kriterien wie Klimaschutzwirkung, Fördereffizienz, Hebel- und Innovationswirkung sowie sozialer Ausgewogenheit und Kompatibilität mit bestehenden politischen Rahmenbedingungen.
Hinter dem grünen Vorhang der Europäischen Investitionsbank
Ein Überblick über den Fahrplan der Klimabank
In diesem Bericht wird untersucht, wie der Fahrplan der EIB für die Klimabank die Darlehensvergabepraxis der Bank beeinflusst. Er zeigt, dass die EIB zwar ihren Anteil an der Klima- und Umweltfinanzierung erhöht hat, aber immer noch 10 Milliarden Euro an Darlehen an fossile Unternehmen und Banken vergeben hat. Die Publikation entlarvt auch falsche Lösungen wie CCS (Kohlenstoffabscheidung und -speicherung) und Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen und zeigt auf, dass einem gerechten Wandel sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Was braucht es für Klimaneutralität und die Modernisierung des Landes?
Ein Vergleich der Investitionsbedarfe verschiedener Studien
Die Studie vergleicht Analysen seit 2020 zu den Investitionsbedarfen für die Erreichung der deutschen Klimaziele bis 2030 und 2045 und betrachtet dabei die Sektoren Energie, Gebäude, Verkehr und Industrie sowie den öffentlichen Finanzbedarf. Sie zeigt, dass jährliche Gesamtinvestitionen von 215 bis 550 Mrd. Euro nötig sind, ein Großteil davon in den kommenden zehn Jahren, und dass der öffentliche Finanzbedarf bei 30 bis 90 Mrd. Euro pro Jahr liegt.
Globale ausländische Direktinvestitionen gehen das zweite Jahr in Folge zurück und stellen Entwicklungsländer vor akute Herausforderungen
Die weltweiten ausländischen Direktinvestitionen (ADI) sind um 11 % zurückgegangen, was das zweite Jahr in Folge einen Rückgang bedeutet und eine zunehmende Verlangsamung der produktiven Kapitalströme bestätigt. Dies geht aus dem Weltinvestitionsbericht 2025 hervor, der am 19. Juni, von der UN-Handels- und Entwicklungsorganisation (UNCTAD) veröffentlicht wurde. Obwohl die weltweiten ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2024 um 4 % auf 1,5 Billionen USD stiegen, ist dieser Anstieg unter anderem auf die volatilen Finanzströme durch mehrere europäische Volkswirtschaften zurückzuführen, die häufig als Umschlagplatz für Investitionen dienen.
Das Global Gateway ins Nirgendwo
Die europäische Entwicklungszusammenarbeit ist in eine neue Phase der neokolonialistischen Agenda der Europäischen Union eingetreten. Ihr „Global Gateway“-Plan ist eine Wunschliste für Infrastrukturprojekte, die von europäischen Unternehmen weltweit umgesetzt werden sollen, unterstützt durch liberale Reformen, die den Weg dafür ebnen sollen. Im Mittelpunkt steht Afrika, wo mindestens die Hälfte aller Investitionen landen soll.